Rezension

ohne übernatürliche Elemente hätte es mir vielleicht sogar gefallen.

Klammroth - Isa Grimm

Klammroth
von Isa Grimm

Produktinformation
Seit Jahren ist der uralte Tunnel stillgelegt. Doch etwas geht um in den Tiefen des Berges. Kinderstimmen wispern im Dunkel, und etwas regt sich in den Schatten. Einst war Klammroth ein stiller Weinort am Fluss - bis eine Katastrophe die Idylle zerstörte. Dutzende Kinder starben bei einem verheerenden Unfall im Tunnel, viele weitere wurden entstellt. Nun, sechzehn Jahre später, kehrt eine der Überlebenden nach Klammroth zurück: Anais hat die Qualen des Feuers noch nicht überwunden, als ihr Vater sie zu sich ruft. Etwas Unerklärliches erscheint des Nachts vor den Fenstern. Gespenstisches geschieht - und jemand fordert neue Opfer. Der Tunnel hat Anais nicht vergessen ...

Wirkung
Äußerlich ist das Buch für mich nicht unbedingt ein Hingucker, aber es passt sehr gut zum Inhalt des Buches. Die Farben sind in den Nuancen des Feuers gehalten und man erkennt eine Person in einem Tunnel. Der Titel bezieht sich auf den Ort, in dem das Buch spielt, finde ich eigentlich recht gut.

Positives
Der Schreibstil der Autorin war, abgesehen von dem Prolog, sehr leicht verständlich und gut zu lesen, auch wenn ich mir für dieses Buch einen Ich-Erzähler gewünscht hätte, anstelle von einem auktorialen Erzähler. Anfänglich habe ich mich immer gefragt worauf diese Geschichte hinauslaufen soll und ich muss sagen, dass es auch das gesamte Buch über spannend geblieben ist. Ich wollte unbedingt wissen, warum alle so böse auf Anais sind und was es nun wirklich mit dem Tunnel auf sich hat. Stellenweise war das Buch für mich sogar richtig gruselig.

Negatives
Der Einstieg in das Buch fand ich leider ziemlich schwierig. Der Schreibstil war dort nicht wie im Rest des Buches und meiner Meinung nach ein wenig zu kompliziert für den Anfang eines Buches. Es wurde beschrieben was im Tunnel passiert ist und man hat erfahren, dass ein Mädchen mit brennenden Haaren aus dem Tunnel gelaufen ist. Das war unsere Protagonisten Anais, mit der ich leider nicht so richtig war geworden bin. Sie schien mir von Anfang an irgendwie sonderbar zu sein und blieb mir auch im Verlauf des Buches zu blass, um mich in sie hineinzuversetzen. Die Nebencharaktere waren leider nur noch blasser, dadurch konnte ich mich nicht so richtig in die Geschichte hineinfühle. Alles schien so "schnell schnell". Auch das Ende konnte mich nicht überzeugen. Ich fand die Auflösung sehr merkwürdig und habe mich gefragt, warum man hier übernatürliche Elemente mit einbringen musste. Ich finde, es wäre auch ohne gegangen. Zusätzlich war der Epilog ebenso merkwürdig wie die Auflösung. Worauf hat Lilly dort gewartet? Ach merkwürdig.

Zitat
"Einen Euro für ihre Gespräche beim Sonntagsfrühstück." "Wir frühstücken nicht." "Gott, Sie sind so ein Klischee!" Er schob sich die Strähnen aus dem Gesicht. "Sagte die Thrillerautorin, der nachts plötzlich einfällt, in einem verlassenen Herrenhaus Detektiv zu spielen."

Bewertung
Note 4 {ausreichend}
Mal ganz ehrlich: Was für ein merkwürdiges Buch. Eigentlich könnte das sogar ein richtig gutes Buch sein, wenn da nicht diese übernatürlichen Aspekte mit hineinfließen würden. Ich finde, die Autorin hätte das alles auch logisch erklären könne, dann hätte ich es wahrscheinlich richtig gut gefunden, denn Schreibstil war eines der wenigen Dinge die mich absolut überzeugen konnten. Was die Charaktere, der Verlauf und das Ende leider nicht geschafft haben.
Wer sich nicht an übernatürlichen Aspekten stört und mal eine ganz andere Art von Geschichte lesen will, der ist mit Klammroth wahrscheinlich gut beraten.