Rezension

rührendes buch über alter, familienbande und tod

Arthur oder Wie ich lernte, den T-Bird zu fahren - Sarah N. Harvey

Arthur oder Wie ich lernte, den T-Bird zu fahren
von Sarah N. Harvey

Bewertet mit 4.5 Sternen

Royce ist mit seiner Mutter Nina einmal quer durch Kanada gereist, weil ihr 95jähriger Vater Hilfe braucht und
sonst niemand da ist, der sich um ihm kümmern will. Opa Arthur ist ein schrecklich grantiger Kerl,
Früher mal ein weltberühmter Cellist, heute ein unausstehlicher Alter, der sich mit
jedem anlegt.
Nina bringt sich und den 17jährigen Royce mit Klavierstunden und Gärtnern durch.
Ihre Schwester Martha hat sich in Australien ein neues Leben aufgebaut,
möglichst weit weg von Arthur, der den beiden Töchtern kein guter Vater war.
Royce, der sich nichts mehr wünscht, als wieder zurück in die Heimat zu gehen,
ist sehr unglücklich und findet keinen Anschluß.

Weil keine Pflegekraft es bei Arthur aushält und Royce erst nach den Ferien wieder
zur Schule gehen wird, bietet Nina Royce den Job an, sich gegen gute Bezahlung
um den Opa zu kümmern. Royce versucht sein bestes mit Arthut zurecht zu kommen,
aber der Alte macht es ihm nicht leicht.
Kommandiert ihn rum und piesakt ihn. Erst als Royce die ersten Widerworte gibt und
Arthur seine Meinung über ihn und sein Benehmen sagt, scheint sich Arthur zu freuen.

Royce stöbert derweil im Haus und findet viele Fotoalben und andere interessante Schätze
aus Opas langem Leben. Und in der Garage steht ein wunderbarer Thunderbird.
Kaum zu fassen, aber Arthur, der selber nicht mehr fahren kann, läßt Royce ans
Steuer und sie beginnen, Ausflüge in die Umgebung zu machen.

Royce lernt ein Mädchen kennen und über sie auch neue Freunde.
Er beginnt sich einzuleben.

Arthur bekommt mehrere Schlaganfälle und hier beginnt es für Royce, richtig
schwierig zu werden. Hatte er dem Alten früher oft den Tod gewünscht oder sich vorgestellt,
ihn um zu bringen, überfordern ihn Arthurs kaum verständlcihen Worte "töte mich"
und seine Nachricht auf dem Laptop, daß er sterben will und Royce ihm helfen soll.

Die Auseinandersetzung mit Alter, Tod und Sterben, Familienstrukturen und Liebe sind
für ein Jugendbuch sehr schön beschrieben.
Nicht nur für Jugendliche ein bewegendes Buch.