Rezension

Fängt gut an, schwächelt dann

Arthur oder Wie ich lernte, den T-Bird zu fahren - Sarah N. Harvey

Arthur oder Wie ich lernte, den T-Bird zu fahren
von Sarah N. Harvey

Bewertet mit 3 Sternen

Für Royce ist es ein turbulentes Jahr. Erst zieht er mit seiner Mutter quer durch Kanada, damit diese in der Nähe ihres uralten Vaters Arthur sein kann, und dann soll Royce sich auch noch selber um den Greis kümmern. Gegen Cash, versteht sich. Arthur war ein weltberühmter Cellist und ist nun ein grantiger alter Kauz, der schon mehrere Pflegekräfte vergrault hat und damit auch seinen Enkel auf eine harte Probe stellt. Doch der lässt sich nicht alles gefallen und landet schon bald einen Stein im Brett von Arthur.

Autorin Sarah N. Harvey hat in ihrem Roman nicht nur den Umgang mit alten Menschen, sondern auch mit Krankheit und Tod thematisiert und damit nicht nur eigene Erlebnisse verarbeitet, sondern auch jungen Menschen, der Zielgruppe des Romans, diese Thematik näher gebracht.

Royce, ist 16 und vermisst seine Freunde an der Ostküste. Er ist ein ruhiger, etwas introvertierter Teenie, der seiner Mutter den Umzug übelnimmt und sich langweilt, weil er nach einer Krankheit die Schule vorerst nicht besucht. Im Laufe seiner Bekanntschaft mit Arthur wird er verantwortungsvoller und erwachsener, aber auch muskulöser und cooler, so dass er sich mit einem Mädchen anfreundet und sein Heimweh überkommt.

Der eigentliche Star der Charaktere ist aber der 95-jährige Arthur, ein berühmter Cellist seiner Zeit und auch ein ziemlicher Frauenheld. Er ist zwar grantig und oft menschenverachtend, dann aber wiederum lustig und charmant.

Neben Arthur verblasst jeder andere Charakter, so dass die Handlung ziemlich abflacht, als er schwer krank wird. Das Ende der andlung bietet auch keine Überraschungen mehr, so dass ich enttäuscht war, dass die Autorin sie einfach so aushauchen hat lassen und bin mir unsicher, was wirklich Sinn und Zweck der Handlung ist. Ein Junge und sein Großvater kommen sich langsam näher, er erfährt ein paar Lebensweisheiten und muss schließlich mit den Auswirkungen von Alter und Krankheit zurechtkommen.

Ein paar weitere Schwänke aus Arthurs Leben hätte ich gerne gelesen.So bleibt die Story ganz passabel aber mir doch zu wenig.