Rezension

Schön zu lesen!

Sie ging nie zurück. Die Geschichte eines Familiendramas - Emma Brockes

Sie ging nie zurück. Die Geschichte eines Familiendramas
von Emma Brockes

Bewertet mit 4 Sternen

„Eines Tages erzähle ich dir die Geschichte meines Lebens, da wirst du staunen…"

Das sagt Paula zu ihrer zehnjährigen Tochter Emma, doch der Tag, an dem sie ihr alles erzählt, kommt nie. Emma hört Geschichten vom südafrikanischen Busch, von sieben Geschwistern, tödlichen Schlangenbissen und Hagelkörnern groß wie Golfbälle. Und einmal ist die Rede von einem Gerichtsprozess und der Waffe, mit der Paula ihren Vater gewalttätigen Vater erschießen wollte, Aber etwas Wesentliches fehlt, das wird Emma erst nach dem Tod ihrer Mutter bewusst. Emma versucht, mehr über die Vergangenheit ihrer Familie in Erfahrung zu bringen. Sie reist nach Johannesburg, verabredet sich mit den unbekannten Verwandten, versucht sie zum Reden zu bringen, studiert Gerichtsakten. Was sie dabei erfährt, wird sie selbst für immer verändern…

Emma ist eine ganz normale junge Frau mit einer Mutter, die in ihrer Vergangenheit Schreckliches erlebt hat. Nach deren Tod will Emma herausfinden, was genau in der Vergangenheit passiert ist. In der Ich-Perspektive erzählt die Autorin die Geschichte ihrer Familie. Dabei trifft man auf viele verschiedene und auch interessante Charaktere, vor allem Tanten und Onkel der Autorin. Leider sind es so viele Charaktere, die man in wenigen Seiten kennenlernt, dass es ein wenig verwirrend wird. Von Beginn an bekommt man mit Hilfe von ständigen  Zeitsprüngen viele Informationen, was dafür sorgt, dass man das Gefühl hat, bereits alles zu wissen. Durch die Zeitsprünge erfährt man auch so einiges über die Geschichte Südafrikas, was sehr interessant war.  Ab der Hälfte legen sich die Zeitsprünge und das Buch wirkt durchdachter. Man erfährt im Laufe der Geschichte immer mehr erschreckende Details und ich musste mir immer wieder klarmachen, dass das alles wirklich echten Personen passiert ist, die immer noch darunter leiden. Insgesamt ist das Buch sehr schön zu lesen und sehr  persönlich, was durch viele Fotos unterstützt wird.