Rezension

"Skulduggery Pleasant - Der Gentlemen mit der Feuerhand" von Derek Landy

Skulduggery Pleasant 01. Der Gentleman mit der Feuerhand - Derek Landy

Skulduggery Pleasant 01. Der Gentleman mit der Feuerhand
von Derek Landy

Bewertet mit 4 Sternen

MEINE MEINUNG
An manchen Tagen braucht man einfach ein kleines bisschen mehr Fantasy. Man will in eine gänzlich unbekannte Welt abtauchen und den ganzen Alltag vergessen. Für ein solches Vorhaben kann man entweder zum 1000sten mal Harry Potter lesen (was durchaus möglich ist, weil: wird ja nie langweilig), oder man versucht es einmal mit Skulduggery Pleasant und seiner Welt. 
Skulduggery Pleasant ist wohl der skurrilste Detektiv, der mir je untergekommen ist und das liegt nicht nur an der Tatsache, dass es sich bei ihm um ein Skelett handelt. Ja richtig, er ist ein sprechendes, rumlaufendes, Witze reißendes Skelett. Und bei der Beerdigung eines Freundes trifft er auf die Nichte des Toten, Stephenie und bevor sie sich versehen kann, hängt sie in einer Welt fest, die sie vorher nie gekannt hat. Neben der "normalen" Welt, leben im Geheimen Zauberer und Elementmagier. Stephenie ist fasziniert und Skulduggery führt sie immer tiefer in diese Welt ein. Doch die kann nicht nur Spaß machen, denn schnell wird klar: ihr Onkel starb nicht auf natürliche Weise und jetzt gilt es, seinen Mörder zu finden.
Skulduggery Pleasant ist ein ganz anderes Buch als ich je kannte.Ich bin ja normalerweise auch nicht der High-Fantasy-Leser und ich habs auch lieber realistisch. Aber wie hat uns eben Harry Potter gelehrt: die richtige Fantasy-Story kann jeden in seinen Bann ziehen. Und für mich gehört sie Pleasant-Reihe defintiv zu diesen Büchern. 
Von der ersten Seite an war ich direkt drin in der Geschichte und sie hat mich bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Es passiert eigentlich immer etwas und es war mir nicht ein einziges Mal langweilig. Die Geschichte wurde mit einer guten Hintergrundstory ausgestattet und war für ein Jugendbuch nicht zu komplex, aber doch komplex genug, um eine spannende und actiongeladene Geschichte zu konstruieren. 
Geprägt wird das Ganze allerdings durch diese tollen Charaktere. Skulduggery Pleasant ist einzigartig und das liegt, wie gesagt, nicht nur an seinem besonderen Erscheinungsbild. Ich habe mich sofort in seinen tollen Humor verliebt. Er hat immer einen frechen Spruch auf den (nicht vorhandenen) Lippen, egal wie brenzlig die Situation gerade wird. Begleitet wird er bei seinen Abenteuern von Stephenie, die sich zu ihrem Schutz später Walküre Unruh nennt. Sie ist 12 Jahre alt, wobei ich ab und an mal das Gefühl hatte, dass sie älter wirkte als sie tatsächlich ist. Allerdings wird sie wohl im Laufe der Reihe erwachsen und ich bin jetzt schon gespannt darauf, sie dabei zu begleiten. Sehr schön fand ich dabei auf jeden Fall, dass sie nicht als das furchtlose kleine Supermädchen dargestellt wird, sondern auch mal übers Weglaufen nachdenkt, was nur natürlich ist.
Derek Landys Schreibstil ist immer rasant, immer ein wenig mit schwarzem Humor gespickt und immer leicht zu lesen. Die Seiten flogen nur so an mir vorbei und ich war überrascht, wie schnell die Geschichte vorbei war. Obwohl gerade zum Schluss hin immer mehr Kampfszenen vorkamen, die mich ja schnell mal langweilen, blieb der Spannungsbogen konstant hoch. Landy hat die richtige Mischung getroffen, alles so genau wie nötig darzustellen, ohne dabei ausschweifende Beschreibungen zu benötigen.

FAZIT
Der Gentlemen mit der Feuerhand ist ein genialer Auftakt für eine hoffentlich genauso geniale Reihe. Schon allein der Charaktere wegen würde ich ohne Bedenken sofort zum zweiten Teil greifen und genau deswegen habe ich mir Teil 2 direkt besorgt. Die oftmals gezogenen Vergleiche mit Harry Potter hinken zwar stark, da sich die Reihen absolut nicht miteinander vergleichen lassen, aber der Suchtfaktor ist bei beiden Geschichten sehr hoch. Hinzu kommt, dass Derek Landy einen erfrischenden Stil hat, seine Story zu erzählen. Und gekrönt wird das alles noch durch einen wunderbaren Humor, der mir voll und ganz zusagt.