Rezension

So wurde Coriolanus Snow zu Präsident Snow

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange - Suzanne Collins

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange
von Suzanne Collins

Bewertet mit 4 Sternen

Die Handlung wird aus der Sicht von Coriolanus Snow erzählt und so lernen wir erst mal ihn und seine Familie kennen. Ebenso erfahren wir, unter welchen Umständen sie leben. Denn der Name Snow ist im Kapitol zwar noch hoch angesehen, doch hinter geschlossenen Türen zeigt sich, wie arm sie eigentlich sind.

Der 18-jährige Coriolanus Snow ist ein interessanter Protagonist, bei dem ich nicht so recht wusste, was ich von ihm halten sollte. Zum einen zeigt er sich viele Male erschüttert über das, was das Kapitol und vor allem Dr. Gaul so treiben. Er zeigt Herz und Mitleid mit Lucy Gray Baird, dem Mädchen aus Distrikt 12. Auf der anderen Seite schwingt sein Mitleid schnell um und er überlegt sich immer nur, welche Vorteile für ihn herausspringen. Ich fand, man konnte schon recht früh den späteren Präsident Snow in ihm sehen. Zwar verstärken sich durch das, was er vor, während und nach den Hungerspielen erlebt, einige Charakterzüge und Ansichten bei ihm, dennoch ist der Kern davon schon von Anfang an da. Was es für mich schwer gemacht hat, mit ihm mitzufühlen, auch wenn ich durchaus nachvollziehen konnte, wieso er so wurde, wie wir ihn als Präsident Snow kennen.

Lucy Gray Baird war ebenfalls eine interessante Figur, die mit ihrer lebenslustigen und positiven Art das Leben von Coriolanus auf den Kopf stellt. Ich war wirklich gespannt, wie die Hungerspiele für sie verlaufen werden und für welche Überraschungen sie sorgen wird. Ans Herz gewachsen ist mir Sejanus Plinth, der eigentlich aus Distrikt 2 stammt und nur durch den Reichtum seines Vaters im Kapitol lebt. Sejanus kommt mit den Machenschaften im Kapitol und insbesondere mit den Geschehnissen während der Hungerspiele gar nicht klar und zerbricht fast daran. Mit ihm habe ich von Anfang an mitgefühlt und war gespannt, wie sein Weg im Laufe der Handlung aussehen wird.

Die Figuren und Schauplätze wurden von der Autorin anschaulich beschrieben, sodass ich alle bildlich vor Augen hatte. Durch einige Wendungen und den Problemen, vor denen Coriolanus immer wieder steht, war ebenso für Spannung gesorgt, die für meinen Geschmack aber zu schnell wieder abflaute. Dadurch entstanden einige Längen, die meinen Lesefluss störten.

 

Fazit:

Ein interessanter Einblick darüber, wie der 18-jährige Coriolanus Snow zum späteren Präsidenten Snow wurde. Ich wusste aufgrund seiner gegensätzlichen Verhaltensweisen nicht so recht, was ich von ihm halten sollte, fand aber, dass man schon sehr früh den späteren Präsident Snow in ihm gesehen hat. So fiel es mir schwer, mit ihm mitzufühlen, auch wenn ich durchaus nachvollziehen konnte, wie er zu dem wurde, als den wir ihn kennen. Für Spannung war durch einige Wendungen und den Schwierigkeiten, in die Coriolanus gerät, gesorgt. Leider flaute diese für meinen Geschmack zu schnell wieder ab, wodurch Längen entstanden.