Rezension

Sommer der Wahrheiten

Schallplattensommer -

Schallplattensommer
von Alina Bronsky

Ein Hingucker ist dieses Buch wirklich: Schallplattensommer von Alina Bronsky besticht durch das wunderschöne Cover, und lässt anfangs auf ein Wohlfühlbuch hoffen. Doch schnell merkt man beim Lesen, dass es hier auch um die tiefergehenden Probleme junger Menschen geht.

Maserati (ja, das junge Mädchen heißt wirklich so) lebt bei ihrer Oma und hilft dieser bei der täglichen Arbeit in der Dorfgaststätte. Anfangs denkt man beim Lesen, dass sie einfach ein sehr fleißiges Mädchen ist. Alina Bronsky schafft es aber auf sehr subtile Weise die Sorgen und Nöte, die Maserati mit und durch die Oma hat, durchblicken zu lassen. Maseratis tägliches Einerlei ändert sich schlagartig mit dem Auftauchen der beiden jungen Männer Casper und Theo. Diese ziehen mit ihrer Familie in die alte Villa am Dorfrand ein und interessieren sich intensiv für Maserati, was dieser erstmal gar nicht passt. Doch zu verlockend sind die Stunden am See mit Casper. Oder war es doch Theo? Jedenfalls steckt Maserati früher oder später in einer verzwickten Liebesgeschichte und muss sich entscheiden.
Auch bei Casper und Theo ist nicht alles gold ist, was glänzt. Kurz dachte ich: ach, die üblichen Probleme jünger Menschen,. Aber das greift wohl zu kurz. Alina Bronsky geht gefühlvoll mit den inneren und äußeren Nöten der Menschen in ihrem Buch um. Empathie fällt damit nicht schwer.
Schallplattensommer ist ein Buch, dass trotz der Schwere und Fülle der Probleme auch Leichtigkeit vermittelt. Die Charaktere sind mir während des Lesens sozusagen ans Herz gewachsen. Und ein bisschen traurig war ich dann schon als die Geschichte zu Ende war. Dieses Buch wird für Menschen zwischen 14-99 empfohlen. Dem kann ich nur zustimmen.