Rezension

Tiefgründig und emotional

Schallplattensommer -

Schallplattensommer
von Alina Bronsky

Bewertet mit 5 Sternen

"Schallplattensommer" von Alina Bronsky ist nicht mein erstes Buch der Autorin und auch hier hat sie mich nicht enttäuscht.
Maserati wohnt auf dem Dorf und ist das einzige Mädchen weit und breit. Sie hilft ihrer Oma beim bewirtschaften einer Gaststätte und ist eigentlich fast nur am arbeiten. In eine alte Villa nebenan zieht eine reiche Familie ein und die beiden Jungs, Caspar und Theo, bringen Maserati mit ihren Fragen aus ihrem schwer gehüteten Gleichgewicht.
Es ist kein sommerlich leichter Wohlfühlroman, wie man vielleicht anhand des Covers annehmen könnte, da jeder der Charaktere wirkliche Probleme mit sich trägt. Auch die Protagonistin ist kein sympathisches Mädchen, sie ist unfreundlich, abweisend, ja oftmals beleidigend. Aber von Anfang an möchte man wissen, was dahinter steckt und warum sie so geworden ist. Trotz allem ist sie eine sehr gelungene Protagonistin, deren Gedanken und Gefühle man nachvollziehen kann. Auch die beiden Jungen sind großartig gezeichnet; Menschen mit Ängsten, Gefühlen und Emotionen. Und davon gibt es in diesem Buch sehr viele, die Handlung ging vor diesen vielschichtigen Menschen fast unter.
Es wird nicht alles erklärt und aufgeklärt, aber mich stört das nicht, ich habe mir da mein eigenes Bild schaffen können. Für mich war dieses Buch eine echte Überraschung und ein Highlight der Bücher diesen Sommers.