Rezension

Spannend, aber komplex und hatte seine Längen

Das Lied der Krähen - Leigh Bardugo

Das Lied der Krähen
von Leigh Bardugo

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt
Kaz Brekker ist gerissen und die rechte Hand eines Bandenchefs. Dann bekommt er plötzlich ein Angebot, dass er nicht ablehnen kann: er soll einen Magier aus dem bestgesicherten Gefängnis der Welt befreien. Als Belohnung winkt ihm eine unvorstellbare Summe an Geld. Der Auftrag ist aber sehr riskant, benötigt eine durchdachte Vorbereitung und er kann ihn nicht alleine erledigen, sodass er auch seine Freunde in Gefahr bringen würde. Doch das Angebot ist zu reizvoll um es auszuschlagen und seine Gefährten haben ganz eigene Motive, um den Job zu erledigen, sodass sie sich auf die gefährliche Reise begeben... 

 

Meine Meinung
Nach der Grisha-Trilogie war es natürlich keine Frage, dass ich auch die Krähen lesen würde. Im Großen und Ganzen hat es mir auch gut gefallen, aber es gab auch Dinge, die mir nicht so zugesagt haben. 

Die Handlung beginnt schon sehr düster, brutal und spannend, was vor allem an der Atmosphäre und Stimmung der Geschichte lag. Zeitlich gesehen setzt die Reihe im Anschluss an die Grisha-Trilogie an. Parallelen sind auch irgendwie da, aber trotzdem ist das hier eine ganz andere Nummer gewesen, was die Düsternis, Brutalität und Spannung anging. Das lag vermutlich vor allem an dem Setting, da die Geschichte in einem anderen Teil des Universums spielt. 
Anfangs war die Geschichte wirklich sehr spannend und konnte mich fesseln. Doch im weiteren Verlauf für das Ganze irgendwie sehr komplex und hatte dann auch mal seine Lägen, sodass ich nicht immer ganz aufmerksam bei der Sache war und gedanklich auch mal abgeschweift bin. 
Überraschen und begeistern konnten mich Kaz' Pläne, beziehungsweise, wie voraussehend er immer alles geplant hat und sowohl mich als auch seine Gefährten regelmäßig damit überrascht hat. Das führte häufig zu spannenden Wendungen und fesselnden Momenten. 

Die Protagonisten, allen voran natürlich Kaz, fand ich wirklich faszinierend und spannend. Jeder ist irgendwie einzigartig gestaltet und wartet mit individuellen Eigenschaften und Momenten auf. Schön fand ich dahingehend auch die Rückblicke in die Vergangenheit, in denen man mehr über sie erfahren hat. 
Die Dynamik und Harmonie zwischen ihnen war einfach nur großartig und hat mir gut gefallen. Sie machten das Ganze sehr lebendig und greifbar. 

Der Schreibstil war für meinen Geschmack ein bisschen schwer, wenn man das so sagen kann. Die vielen Begrifflichkeiten, Namen usw machten das Lesen manchmal schwer und die Geschichte irgendwie komplex. Dennoch kam die Atmosphäre wunderbar rüber, sodass ich meistens gut in die Geschichte eintauchen konnte. Sie war düster, spannend und schwer, was manchmal sogar etwas zu viel wurde. Die Gefühle und Emotionen waren nur stellenweise greifbar, was aber gut zu den Protagonisten, der Handlung und dem Setting gepasst hat, da eben die Atmosphäre und die Handlung hier im Vordergrund stand. 

Insgesamt war die Geschichte zwar spannend und fesselnd, aber sie hatte eben auch für meinen Geschmack eine Komplexität, die für Längen gesorgt hat und mich nicht immer gut hat folgen lassen.