Rezension

spannend und clever

Wer zuerst lügt -

Wer zuerst lügt
von Ashley Elston

Bewertet mit 5 Sternen

Sympathische Trickbetrügerin in einem Intelligenten Katz- und Mausspiel

Sich immer wieder neu zu erfinden klingt spannend, bis man seine eigene Identität verliert und einen die Vergangenheit einholt. Zum einen befinden wir uns in der Gegenwart und erleben, wie „Evie“ ihren neuesten Auftrag ausführt. Die Art und Weise, mit der sich Evie in das Leben von Ryan geschlichen hatte, waren zugegebenermaßen schon sehr genial. Von ausgeklügelten Schachzügen bis zum kleinsten Detail war alles geplant. So viel Kalkül ist schon beeindruckend. Ryan selbst scheint auch nicht ganz harmlos zu sein, doch bleibt lange unklar, was genau seine Rolle in dem Ganzen zu sein scheint. Doch auch die beste Betrügerin muss aufpassen, nicht selbst aufs Kreuz gelegt zu werden. Denn in diesem Job kann man niemandem trauen. Sie kämpft nicht nur darum ihren Job zu erledigen und ihre eigene Identität wieder zurück zubekommen, sondern zum Schluss auch darum, überhaupt am Leben zu bleiben. Doch warum und weshalb sie auf der Abschussliste ist bleibt lange verborgen. Zwischendurch gibt es zahlreiche Rückblenden auf Evies zurückliegende Fälle und ihrem Leben vor alledem.
Zunächst dachte ich wirklich, dass Evie eine extrem abgebrühte Trickbetrügerin sei. Je mehr ich aber in ihre Vergangenheit eintauchte und ihren Werdegang nachverfolgen konnte, desto mehr wandelte sich mein Bild von ihr. Gerade weil sie so gut, indem ist, was sie tut, macht ihr diese Art von Arbeit so viel Spaß. Dabei geht sie äußerst gewieft und mit viel Raffinesse vor. Trotzdem plagen sie oft Gewissensbisse und sie versucht nie mehr Schaden anzurichten, als notwendig ist. Diese mitfühlende Art und ihre Bemühungen wieder sie selbst zu sein, hat sie in meinen Augen sehr menschlich und authentisch gemacht. Alle anderen Personen bleiben mehr oder weniger wage und sind weniger ausgebaut. Das empfinde ich aufgrund der Story aber nicht als störend, da mein Hauptaugenmerk wirklich auf Evie lag. Der angenehme und sehr flüssige Schreibstil ließen mich förmlich durch die Seiten fliegen. Die gesamte Story ist gespickt mit vielen Puzzleteilen, die mir aber manchmal schlichtweg entgangen sind. Das große Ganze offenbarte sich für mich wirklich erst zum Schluss und ich hätte bei weitem nicht mit diesen Wendungen gerechnet und war wirklich sprachlos. Ich hatte oft Vermutungen aber wurde immer wieder eines Besseren belehrt. Den letzten Satz empfand ich beinahe als Cliffhangermoment.
Ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt. Für mich wurden alle Kriterien erfüllt. Es gab einen sympathischen Hauptcharakter, eine spannende Story mit vielen Wendungen und einem gewissen Kniff. Ich empfehle dieses Buch allen, die Bourne und Oceans 11 Vibes mögen.