Rezension

Spannender Pageturner

Das Verschwinden der Stephanie Mailer - Joël Dicker

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
von Joël Dicker

Am 30. Juli 1994 wird in Orphea, einem kleinen malerischen Ort an der Ostküste Amerikas ein neues Festival ins Leben gerufen, das dem Ort Berühmtheit und Touristen bringen soll. Während der stellvertretende Bürgermeister Alan Brown die Gäste in der Stadthalle begrüßt, was eigentlich geplanterweise der Bürgermeister Joseph Gordon machen sollte, wird dieser mitsamt seiner Familie und einer Passantin auf der Straße niedergemetzelt. Der vierfach Mord erschüttert den ganzen Ort, Panik bricht aus. Die beiden Ermittler Jesse Rosenberg und Derek Scott lösen den Fall vor Ort. Ted Tennenberg wird als Schuldiger aufgrund Indizien ermittelt. Der Fall wird zu den Akten gelegt.

 

20 Jahre später wird Jesse Rosenberg in den Ruhestand verabschiedet. Bei dieser Gelegenheit spricht ihn die Journalisten Stephanie Mailer an und weist darauf hin, dass die beiden Ermittler damals etwas entscheidendes übersehen hatten, obwohl dies offensichtlich gewesen sei. Bevor Jesse dies jedoch näher mit Stephanie besprechen kann, ist diese schon weg.

Jesse läßt dies keine Ruhe. Er fährt nach Orphea, wo er erfährt , dass Stephanie spurlos verschwunden ist. Zunächst glaubt keiner an ein Verbrechen und Jesse ermittelt auf eigene Faust, zusammen mit Derek, seinem alten Partner, den er zwischenzeitlich wieder zurückgeholt hat.

Schließlich findet man die Leiche von Stephanie. Die Suche nach dem Mörder beginnt. Mit der Zeit wird klar, dass Stephanie den wirklichen Mörder von 1994 auf der Spur war und deshalb von diesem beseitigt wurde. Nach und nach wird der Fall 1994 durch Rückblenden mit dem Wissen von 2014 neu beleuchtet und es wird immer fragwürdiger, ob Ted Tennenbaum wirklich der Mörder war.

Die Story ist etwas verwirrend, es gibt mehrere unerwartete Wendungen, die letztendlich jedoch alle ein Stück des Puzzles sind, das zur Lösung führt. Ob Tennenbaum der Mörder war oder nicht, erfährt man tatsächlich erst am Schluss.

Das Buch liest sich flüssig und ist spannend. Auch wenn es manchmal ein paar Längen hat, so bleibt die Grundspannung erhalten. 

Von den 700 Seiten sollte man sich nicht abschrecken lassen, Joel Dicker gelingt es durch seine Erzählkunst den Leser zu fesseln und hält die Spannung. Man will wissen, wie es weitergeht und wird von den Wendungen immer wieder überrascht.