Rezension

Spannendes Debut :)

LÚM - Zwei wie Licht und Dunkel - Eva Siegmund

LÚM - Zwei wie Licht und Dunkel
von Eva Siegmund

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die 15-jährige Meleike, die in der Trümmerstadt Adeva wohnt, darf endlich an der Mantai teilnehmen. Bei diesem Ritual ihres Volkes erhalten einige außerwählte Jugendliche besondere Fähigkeiten wie Zukunftsvisionen oder Telepathie und besonders in Meleikes Familie sind die Träger dieser Fähigkeiten sehr begabt. Daher hofft sie, dass sie ebenso große Kräfte erlangen wird, doch zu ihrer Enttäuschung gehört sie nicht zu den Außerwählten und geht leer aus. Was sie aber noch nicht weiß ist, dass ihr ein ganz anderes Schicksal bestimmt ist, denn Adeva und alle, die dort leben, sind in sehr großer Gefahr..

Weiter entfernt in Lúm lebt Flynn ein schönes, privilegiertes Leben, bis plötzlich ein merkwürdiges Symbol an seinem Handgelenk auftaucht. Als sein Vater, der ein berühmter Forscher ist, dies entdeckt, rastet er aus und sperrt ihn in einer dunklen Kammer weg. Dort hat Flynn merkwürdige Visionen von den Taten seines Vater, dessen Forschungen ganz und gar nicht so harmlos sind, wie er immer dachte, und sieht auch was für schreckliche Dinge sein Vater mit ihm vorhat..

Neugierig gemacht hat mich das Cover des Buches und nachdem ich die Inhaltsangabe gelesen hatte stand fest - das muss ich lesen. Wenn auch typisch Dystopie, so klang das Buch doch irgendwie außergewöhnlich und dieser erste Eindruck hat sich beim Lesen dann auch bestätigt.

Das liegt einerseits an dem schönen Schreibstil der Autorin, andererseits aber auch an der Idee und deren Umsetzung. So hat mir zum Beispiel richtig gut gefallen, dass die beiden Protagonisten Flynn und Meleike aus zwei ganz unterschiedlichen Welten kommen, die sich sehr voneinander unterscheiden. Besonders Adeva und die Menschen die dort leben, die Pekuu, haben es mir angetan. Die ganze Szenerie hat mich ganz leicht an die Indianer erinnert, auch wenn das natürlich zwei ganz verschiedene Kulturen sind. Aber die  Namen, das Mantai-Ritual und besonders Meleikes Großmutter Mama Maela hatten für mich etwas von diesem indianischen Stammesfeeling, was ich richtig toll fand. In Kombination mit der modernen und wohlhabenden Welt aus der Flynn kommt gab es so einen schönen Kontrast, der das Buch dadurch nochmals interessanter gemacht hat.

Die Protagonisten waren mir alle sympathisch und gut beschrieben (besonders Meleike und Mama Maela fand ich klasse), allerdings hat es mir an der ein oder anderen Stelle ein kleines bisschen an Tiefgang gefehlt, was die verschiedenen Gefühlslagen der einzelnen Personen angeht. Ich hätte mir da einfach noch ein bisschen mehr erhofft. Aber dies ist nur ein kleiner Kritikpunkt, der auch nicht weiter gestört hat, denn wo vielleicht ein bisschen Tiefe in den Gefühlen gefehlt hat wurde das ganze durch die Spannung wieder wettgemacht. Denn das muss ich wirklich loben, die Geschichte war von Anfang bis Ende sehr spannend aufgebaut. Der einleitende Teil, in dem der Leser überhaupt erst einmal erfährt, worum es geht und was für Aufgaben Meleike und Flynn alles vor sich haben war zwar relativ lang, aber schon hier konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, da immer neue Informationen kamen oder etwas neues passiert ist - und schwupp, war ich auch schon im letzten Kapitel angelangt.

Richtig toll fand ich auch, dass die Handlung wirklich unvorhersehbar war; man wusste nie genau wer denn nun Feind oder Freund ist, wem man vertrauen kann und welche schlechten Ereignisse abgewendet werden können und welche nicht. Das fand ich wirklich große Klasse, denn so konnte man sich immer wieder überraschen lassen. Dadurch ist das Buch auch zu etwas ganz besonderem geworden.

Insgesamt bekommt das Buch also ganz klar eine Leseempfehlung von mir! Durch die schöne Idee, den spannenden Schreibstil und die interessanten Szenarien ist das Buch zu einem durch und durch gelungenen Werk geworden und es hat mir richtig Spaß gemacht, Meleike auf ihrer Reise zur Rettung Adevas zu begleiten!

Kommentare

Leila99 kommentierte am 24. März 2015 um 16:10

Deine Rezension ist wirklich schön, mir hat das Buch auch gefallen (habe es letztes Jahr im November gelesen).