Rezension

Tolle Fortsetzung

Die Heimkehr der Störche -

Die Heimkehr der Störche
von Theresia Graw

Bewertet mit 5 Sternen

Wer Dora aus dem 1. Band schon kennt, der weiß, welch großartige Kämpfernatur in ihr steckt. In dieser Fortsetzung geht es im Jahr 1952 weiter. Die vertriebene Familie Twardy befindet sich nun in der Lüneburger Heide. Dora möchte jedoch unbedingt Tierärztin werden und nur in Ostberlin ist ihr dies möglich. Schnell wird sie vom Kommunismus überrannt und muss dort für ihre Rechte kämpfen. Um die Hintergründe zu ihrer großen Liebe Curd und dessen Tochter Clara zu verstehen, ist es sehr empfehlenswert, die Bücher der Reihenfolge nach zu lesen. Ich fand die Entwicklung der Charaktere sehr interessant. Natürlich steht Dora im Mittelpunkt des Geschehens, aber auch ihre Familienangehörigen machen eine schöne Entwicklung durch. Die Autorin fängt die Zeit der DDR sehr gut ein und beschreibt anschaulich die unterschiedlichen Lebensauffassungen der Menschen, die sich bis heute noch in vielen Köpfen halten. Mich hat sehr beeindruckt, zu lesen, wie sich die Schlinge des Kommunismus Stück für Stück zugezogen hat und die Menschen im System gefangen wurden. Der Roman ist zwar eine fiktive Geschichte, es wurden aber historische Elemente eingebaut, die mir gut gefallen haben. Mir persönlich hat der erste Band noch etwas besser gefallen, was aber nur an der Handlungszeit liegt. Ich fand die Kriegs- und Vertreibungszeit einfach etwas spannender. Insgesamt war es ein schöner, runder Abschluss der Familiengeschichte rund um die Gutsfamilie Twardy.