Rezension

Vegane Rezepte der mediterranen Küche

Deftig Vegan Mediterran -

Deftig Vegan Mediterran
von Anne-Katrin Weber

Bewertet mit 4 Sternen

Bisher sind meine Erfahrungen, was die vegane Küche betrifft, sehr begrenzt. Außer ein paar Brotaufstrichen habe ich aus dem Bereich noch nichts zubereitet. Aber neugierig auf diese Küche bin ich schon und so habe ich mich auf eine Lese-Koch-Runde beworben und wurde ausgewählt.

Mehr zu dieser Runde schreibe ich an anderer Stelle, hier soll es lediglich um das Buch gehen.

Der Untertitel zum Buch lautet „Schlemmen wie im Urlaub“ und beim ersten durchblättern habe ich mich direkt in den Urlaub versetzt gefühlt. Der Foodfotograf Wolfgang Schardt hat die gekochten Gerichte gekonnt in Szene gesetzt und so zu einem großen Teil dazu beigetragen, dass man Appetit bekommt, diese Gerichte nachzukochen.

Das Buch beginnt mit einem kurzen Vorwort der Autorin und einer kleinen Erklärung, was Mediterrane Küche eigentlich bedeutet.

Im Buch findet man mehr als 70 vegane Rezepte, die in die 6 Kategorien

Antipasti und Tapas
Suppen und Eintöpfe
Gemüse und Hülsenfrüchte
Pasta und Risotto
Pizza und Quiche
Dessert und Kuchen

eingeteilt werden.

Schon nach dem ersten durchblättern zierten etliche „Fähnchen“ die Seiten mit den Rezepten, die von meiner Seite her ausprobiert werden sollten. Dabei sind viele Klassiker der mediterranen Küche, die durch kreative Ideen neu interpretiert werden. Ich denke, die gute traditionelle Bruschetta kennt jeder, der sich zum Beispiel mit italienischer Küche befasst. Hier im Kochbuch finden sich zwei sehr gut und interessant klingende Varianten davon.

Bei vielen Gerichten ist es tatsächlich so, dass man gar nicht merken würde, dass sie vegan sind, wenn man es nicht sagen würde. Durch den ganz simplen Austausch einiger Zutaten kann man daraus auch die Standard-Küche machen.

In der „Fußzeile“ der jeweiligen Seite, auf Höhe der Seitenzahl sozusagen, findet man noch Vermerke wie „ohne Soja, Gluten und raffinierten Zucker“ – wichtige Angaben die ich vielleicht höher gesetzt hätte.

Auch setzt die Autorin voraus, dass man Zutaten wie Panko und Pul Biber kennt – Begriffe die ich tatsächlich aber erst googlen musste. Auch hat sich mir zum Beispiel nicht erschlossen, wieso ich statt des (ebenfalls veganen) Weizenmehls andere und viel teurere Sorten laut Rezept nehmen sollte. Aber zum Glück kann man ja selbst entscheiden.

Ich habe aus dem Kochbuch mittlerweile einige Gerichte nachgekocht, andere stehen noch auf meiner Nachkoch-Liste und warten darauf, auf den Tisch zu kommen. Nicht immer werden die Gerichte in Zukunft vegan sein, ich werde gerade die Gerichte mit veganen Joghurt- und Fetavarianten durch „normale“ ersetzen und servieren.

Aber ich habe einen guten Einblick in die vegane Küche bekommen, Ideen gesammelt und mich aus der Komfortzone gewagt. Habe ich es bereut? Nein, bei weitem nicht. Auch wenn ich mir eine vegane Lebensweise nach wie vor nicht vorstellen kann, dazu mag ich Fleisch und Eierspeisen einfach viel zu sehr – hin und wieder vegan kochen kann eine Alternative sein.

Mein einziger, wirklicher Kritikpunkt ist tatsächlich der Preis des Buches. Hier muss ich ganz ehrlich gestehen, so sehr mir das Buch auch gefällt: bei einem Preis von 32 Euro für das Buch hätte ich es definitiv nicht gekauft. Die Schmerzgrenze für ein solches Kochbuch liegt bei mir bei 25 Euro, zumal die meisten Kochbücher im Schrank verstauen und nach dem ersten ausprobieren dann kaum noch genutzt werden.

Von mir bekommt das Buch auf jeden Fall sehr gute 4 Sterne.