Rezension

Was sich liebt, das verletzt sich auch – wie z.B. in dieser Story.

Vom Ende der Nacht -

Vom Ende der Nacht
von Claire Daverley

Bewertet mit 4 Sternen

Eine romantische, aber durch Schicksalsschläge auch sehr bewegende Geschichte, erzählt aus der Sicht zweier sehr gegensätzlicher Charaktere. Will, 18 Jahre, gebrandmarkt als  Bad Boy, und Rosie, 17 Jahre, aus gutem Hause, belastet mit mehreren Ticks, diese beiden sind nicht nur durch einen besonders schweren Schicksalsschlag miteinander verbunden, sondern in einem mehrmaligen gefühlvollen, aber kompliziertem Hin und Her bis zu Will’s 40. Geburtstag  voneinander immer wieder angezogen. Während Nebenfiguren in ihrer beständigen Art z.B. wie Will‘s Großmutter eine emotional klare, positive Plattform bieten, werden Will und Rosie von Alkohol, Depressionen, Schlaflosigkeit, Kontrollstörungen und tiefen inneren Verletzungen geschüttelt, was glaubhaft vermittelt wird im Roman. Auch wenn der Schluss sehr berührend beschrieben ist, kommt er doch sehr überraschend und kurz daher. Themen wie der Verlust eines Zwillings, Schuldempfinden, Homosexualität, Sich-Selbst-Finden sind eingeflochtene Bereiche, sprachlich in intelligenten Gesprächen verarbeitet. Ihr gemeinsamer Treffpunkt in Norfolk, der Leuchtturm, könnte als besonderes Sinnbild für Erleuchtung für beide stehen, wie dieser auch im Cover am Nachthimmel den Weg beleuchtet. Insgesamt eine berührende Lovestory mit vielen überwundenen Hürden.