Wasser ist Leben
Bewertet mit 3 Sternen
...beginnt recht banal mit einem anscheinend nicht funktionierenden Wasserhahn, was jedoch der Auftakt zu einer handfesten Wasserkrise in Südkalifornien ist. Der Fokus liegt auf drei, später fünf Jugendlichen die sich in einer rasch zum unmenschlichen Katastrophengebiet mutierenden Gegend durchschlagen müssen. Was passiert wenn lebensnotwendiges Wasser plötzlich nicht mehr verfügbar ist. Was tun, wer verhält sich wie, wie reagieren Staat und Behörden und wie schlimm kann es werden? Dies schildert das Vater - Sohn Autorenduo im Roman, wenn auch etwas oberflächlich, realitätsnah und spannend. Habe ich am Anfang die Geschichte distanziert und mässig neugierig verfolgt, vor allem da die (erste) weibliche Hauptfigur am wenigsten überzeugend und fassbar gezeichnet ist, hat die Story mich nach ca. einem Drittel, mit Auftauchen der Aussenseiterin Jacqui, in ihren Bann gezogen. Die ständig wechselnde Erzählperspektive zwischen den jungen Protagonisten ist typisch modern, manchmal verwirrend, stützt aber auch die Diversität der Erzählung. Vom gewohnten Alltag hinauskatapultiert in eine Welt des Misstrauens, in einen immer brutaler werdenden Überlebenskampf, kurz vorm Verdursten. Das ist ein harter Trip, der im Buch hautnah, etwas zu flott, in einem Rutsch lesbar und nicht zu brutal umgesetzt wird. Gerade in Amerika, wo fast jeder Einwohner eine Waffe kaufen kann und geschätzt mehr als 300 Millionen Pistolen und Gewehre im Umlauf sein sollen, stell ich mir eine solche Krise besonders mörderisch vor.