Rezension

Wer ist die mächtigste der drei Schwestern?

Töchter des Mondes - Sternenfluch - Jessica Spotswood

Töchter des Mondes - Sternenfluch
von Jessica Spotswood

Bewertet mit 3 Sternen

Seit über einem Monat ist Cate nun schon Mitglied der Schwesternschaft. Während sie noch mit ihrem neuen Leben in New London hadert, findet in der Stadt die Nationalratsversammlung der Bruderschaft statt. Diese beschließt ungeheuerliches: Frauen dürfen nicht mehr außerhalb des Hauses arbeiten und Mädchen darf das Lesen nicht mehr beigebracht werden. Die Lage spitzt sich immer weiter zu, sodass auch Maura und Tess ins Haus der Schwesternschaft gebracht werden. Doch wer von ihnen ist die mächtigste Hexe? Laut einer neuen Prophezeiung soll sie nicht nur der Gedankenmagie fähig sein, sondern auch Hellseherin sein. Und wird die Schwesternschaft gegen die Herrschaft der Bruderschaft aufbegehren?

Nachdem der erste Teil der Serie recht abrupt mit Cates öffentlicher Bekanntgabe endete, der Schwesternschaft beizutreten, setzt das Buch etwas mehr als einen Monat danach ein. Cate hat ihre Rolle als Schwester akzeptiert, jedoch geringe Lust, die anderen Mädchen genauer kennenzulernen. Dank ihrer Mitbewohnerin Rilla taut sich schließlich doch etwas auf. Sie beginnt, die anderen besser kennen zu lernen und sich mit der Frage auseinanderzusetzen, was wäre, wenn sie tatsächlich die mächtigste Schwester ist.

Das Buch hat sich für mich sehr in die Länge gezogen, weshalb es mir schwer fällt, nicht zu viel über das Geschehen zu verraten, da ich das Gefühl hatte, dass insgesamt sehr wenig geschieht. Die Bruderschaft wird immer stärker, und nach und nach verschlägt es auch Finn, Sachi und Rory sowie Maura und Tess nach New London. Die meiste Zeit verbringen die Charaktere jedoch damit, über „was wäre, wenn“-Fragen zu diskutieren und ihre Handlungsmöglichkeiten zu prüfen. Mein Interesse wurde durch einzelne dramatische Szenen, zum Beispiel die Vorgehensweisen der Bruderschaft oder ein Besuche in Harwood, erhalten. Dennoch dauerte es für mich viel zu lange, bis endlich Bewegung in die festgefahrene Situation der Schwesternschaft kam. Im letzten Viertel des Buches wurde es dann aber noch einmal richtig spannend.

Cate hadert in diesem Buch sehr mit ihrem Schicksal. Sie ist um die Sicherheit von Finn, Maura und Tess besorgt und hofft daher, selbst die stärkste Schwester zu sein, um Verantwortung übernehmen zu können. Maura ist damit jedoch überhaupt nicht einverstanden. Sie ist noch störrischer, zickiger und anstrengender als in Vorgängerband und möchte um jeden Preis selbst Macht erlangen. Damit bringt sie aber wenigstens etwas Wirbel in die sonst zähe Handlung. Tess war in diesem Buch durch und durch sympathisch – in sie konnte ich mich gut hineinversetzen und sie kann mit ihrer aufrichtigen Art überzeugen. Finn spielt in diesem Band eine wichtige Rolle für Cates Herz und die Pläne der Schwesternschaft, wobei die Liebesgeschichte hier nur eine Nebenrolle spielt.

In „Töchter des Mondes: Sternenfluch“ treffen nach und nach alle Charaktere in New London ein. Die Bruderschaft verschärft ihre Gesetze und will außerdem um jeden Preis die Hexe der Prophezeiung finden, was die Schwesternschaft immer mehr in die Enge treibt. Für meinen Geschmack wurde in diesem Buch aber zu viel diskutiert und überlegt, wodurch die Handlung nur sehr langsam vorankam. Das Ende war dann aber noch einmal richtig spannend. Da „Töchter des Mondes“ eine Trilogie werden soll, hoffe ich darauf, dass im Abschlussband wieder mehr passiert. Wen der erste Band der Reihe begeistern konnte, der wird sicherlich auch an der Fortsetzung Gefallen finden.