Wer oder was ist Saha?

Aquamarin
von Andreas Eschbach

Bewertet mit 4 Sternen

Saha war auf dem Weg zur Schule. Sie musste, wie üblich, an einem Becken entlang. Dazu muss man sagen, dass Saha nicht schwimmen konnte, da sie nicht ins Wasser durfte. Sie hatte am Körper Schlitze, sprich Wunden, die, wie ihre Tante ihr erklärt hatte, von einem Unfall stammten, und nicht zusammenwachsen konnten…

An besagtem Tag hatte es ihre Mitschülerin Carilja wieder einmal auf sie abgesehen. Sie und ihre Clique standen dort in der Nähe des Beckens und schubsten Saha hin und her, bis Carilja ihr einen Stoß gab, der sie ins Wasser fallen ließ. Zwar zappelte Saha, doch sie konnte ja nicht schwimmen und landete auf dem Boden, dort wurde es schwarz um sie. Doch sie hatte mitbekommen, dass keiner ihr helfen würde, obwohl alle es wussten, dass sie nicht schwimmen konnte….

Auf der Krankenstation wachte sie wieder auf. Jemand hatte versucht sie herauszuziehen, und da er es nicht schaffte, Hilfe geholt….

Doch irgendetwas war sonderbar gewesen, so sonderbar, dass Saha es noch einmal versuchen wollte, ins Meer zu gehen. Sie hatte den Eindruck gehabt, dass sie unter Wasser atmen könne, doch das musste sie erst nochmal ausprobieren…

Saha wohnte bei Ihrer Tante seit ihre Mutter gestorben war. Und als sie im Tagebuch ihrer Mutter las, dass diese ihrer Tante Briefe geschrieben hatte, machte sie sich auf, diese zu suchen. Dass diese Briefe nicht elektronischer Natur, sondern aus Papier waren, wusste sie nicht…

Doch als sie es endlich schaffte, kam sie dem Geheimnis ihrer Eltern auf die Spur…

Was war mit diesen Schlitzen an Sahas Körper, die angeblich von einem Unfall stammten und nicht zusammenwachsen konnten. Wie kann man einen Menschen den man doch eigentlich kaum kennt, so hassen, dass man ihn ertrinken lassen würde? Und wie konnte die Clique um Carilja, ihr nicht helfen, sie wussten doch alle, dass sie nicht schwimmen konnte!?  Eigentlich war das versuchter Mord von Carilja und von ihren Mitstreitern zumindest unterlassene Hilfeleistung! Wer hat Saha geholfen? Und wer hat sie letztendlich aus dem Wasser geholt? Wieso ist sie nicht ertrunken, sie war doch viel zu lange unter Wasser? Dass Saha danach das nochmal ausprobieren wollte, kann ich verstehen, doch was kam dabei heraus? Was war letztendlich das Geheimnis ihrer Eltern, das somit auch irgendwie ihres war? Alle diese, und noch mehr Fragen, werden in diesem Buch beantwortet.

Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen, auch wenn es sich anfangs etwas gezogen hat. Auf jeden Fall hat der Autor einen unkomplizierten Schreibstil, der einen nicht nach dem Sinn dieses oder jenes Wortes/Satzes fragen lässt.  Ich war dann auch recht schnell in der Geschichte drinnen, und konnte mich gut in die Protagonistin hineinversetzen. Leider musste sie sich am Schluss selbst verraten, weil sie einen ihrer Mitschüler nicht ertrinken lassen wollte. Obwohl gerade der in dieser Clique um Carilja gewesen war. Das Buch war dann auch recht spannend und ich habe es mit Begeisterung gelesen.  Es hat mir so gut gefallen, dass ich alles um mich herum vergessen habe. Was aber bei einem guten Buch bei mir nicht ungewöhnlich ist. Das Buch bekommt von mir natürlich eine Lese-/Kaufempfehlung.