Rezension

Wirklich und die Wahrheit: Nervenkitzel, Spannung und voller Rätsel

Scandor -

Scandor
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 5 Sternen

Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit – das ist, was Philipp, Tessa und die weiteren Mitspieler*innen sprechen müssen, wollen sie die fünf Millionen Preisgeld gewinnen. Und sich nicht ihren schlimmsten Albträumen stellen müssen. Klingt einfach? Nicht aber, wenn Scandor Deinen Arm umschließt. Denn Scandor hört, spürt und bewertet alles. Und lässt Deinen Alltag damit zum Spießrutenlauf werden.

Doch diese Konsequenz wird Philipp und Tessa erst nach und nach bewusst. Wenn sie ihre Freund*innen vor den Kopf stoßen, Kund*innen mit schonungsloser Ehrlichkeit verärgern und sich zunehmend sozial isolieren. Und wäre das allein nicht schon genug, um die eigene Spielteilnahme wieder und wieder in Frage zu stellen und Nerven und Kräfte mehr und mehr schwinden zu lassen, häufen sich auch die merkwürdigen Zufälle und rätselhaften Begegnungen und Verbindungen. Was steckt wirklich hinter dem Wettbewerb? Und verfolgen die Spielmaster möglicherweise ein ganz eigenes Ziel?

Wer Poznanski und ihre Jugendbücher kennt, weiß: Bis zum Schluss, bis zur allerletzten Zeile bleibt es spannend und rätselhaft. Nimmt die Autorin uns mit auf Irrwege, führt uns in Sackgassen und setzt uns Verschwörungen, Staunen und ganz viel Überraschung und Nervenkitzel aus. Und weiß einfach großartig zu unterhalten! Und all das finden wir auch in „Scandor“ – verbunden mit der erschreckenden Vorstellung, dass jemand Drittes tiefen Einblick in unser Innerstes, in unser Selbst nehmen kann.

Wäre das bei mir möglich: Der Wahrheitsgehalt dieser Besprechung ist 100 %. Scandor würde es bestätigen.