Rezension

wohl eher was für 14-jährige

Weil ich Layken liebe - Colleen Hoover

Weil ich Layken liebe
von Colleen Hoover

Bewertet mit 1.5 Sternen

Layken zieht nach dem Tod ihres Vaters mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder von Texas nach Michigan. Angetan ist sie davon ganz und gar nicht, bis sie den neuen Nachbarn Will kennen und lieben lernt. Doch plötzlich nach nur drei kurzen Tagen erfahren die beiden etwas, was sich ihrem Glück in den Weg stellt.

Bei einer Gewinnaktion habe ich mir unter anderem dieses Buch ausgesucht, da mir das Cover ganz gut gefiel und die Rezensionen fast durchweg positiv waren.
Doch schon beim Lesen der ersten Seite musste ich ernüchternd feststellen, dass ich da wohl einen Fehlgriff getan habe.

Der Schreibstil von Colleen Hoover sagt mir nicht zu, er wirkt ziemlich einfach, ein Stil den ich bei kindischen Jugendbüchern erwarte (z. B. Freche Mädchen freche Bücher, die ich früher jedoch mit Begeisterung gelesen habe). Genau so einfach kam auch die ganze Geschichte daher, zudem noch gespickt mit unmengen von Klischees.
Das ganze Buch wirkt viel zu konstruiert, hier nur ein paar Beispiele:
- Layken hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich, die Familie zieht daraufhin erst einmal um
- Will hat keine Eltern mehr und ist praktisch der Ersatzpapa für seinen kleinen Bruder
- die Geschwister der beiden werden auf Anhieb beste Freunde
- Will und Layken erleben Liebe auf den ersten Blick
- Layken findet sofort eine beste Freundin an der neuen Schule und diese hat natürlich auch ein sehr verwirrendes Leben hinter sich
- Will scheint der einzige Lichtblick in ihrem Leben

Und dann diese Liebe auf den ersten Blick, die praktisch mit jeder Sekunde wächst und zu einer perfekten Liebesgeschichte in nur drei Tagen wird. Ohje das ging mir alles irgendwie zu schnell... die beiden sehen sich drei Tage lang und danach "stellt sich das Leben ihrer Liebe mit aller Macht in den Weg...".
1. Ging es mir zu schnell als das ich dann traurig oder bestürzt über diese neue Wendung sein konnte, da die Autorin einem nicht einmal die Chance gibt sich in die beiden hinein zu versetzen, man bleibt von Anfang an auf Distanz.
2. Habe ich etwas mehr und etwas schlimmeres erwartet als das, was letztendlich die Liebe der beiden gefährdet... das war dann doch etwas enttäuschend.

Layken machte auf mich auch nicht den Eindruck, dass sie schon 18 ist, 14 trifft es da schon eher. Ihre Stimmung ist von "Himmelhoch jauchzend" bis zu "zu Tode betrübt", sagt ohne Zusammenhang sie sei noch Jungfrau und benimmt sich einfach wie ein Teenie, ich konnte mich beim besten Willen nicht in sie einfühlen. Will hat mir genau so wenig gefallen. Erst scheint er vom Benehmen so alt zu sein wie Layken, dann plötzlich ist er der ach so erfahrene Erwachsene und das ständig im Wechsel, da kommt doch keiner mit.
Die Dialoge der beiden waren buchstäblich zum K*tzen, so schnulzig waren sie.
Wie schon bemerkt erfüllen die Nebencharaktere auch jedes Klischee und konnten mich nicht wirklich begeistern.

Einzig die Poetryslam-Gedichte haben mir gefallen, die haben mich wirklich berührt. Alles andere ist nicht zu empfehlen.

Kommentare

Britta Röder kommentierte am 15. März 2014 um 18:58

Okay, das ist mal eine ganz andere Sicht auf dieses Buch als die, die ich bisher gesehen habe.  Gut so, denn das macht den Blick differentierter.