Rezension

Wow! Ein Buch, das man nicht beiseite legen will

Die fünfte Welle - Rick Yancey

Die fünfte Welle
von Rick Yancey

Klappentext:
Die erste Welle brachte Dunkelheit. Die zweite Zerstörung. Die dritte ein tödliches Virus. nach der vierten Welle gibt es nur noch eine Regel fürs Überleben: Traue niemandem! Das hat auch Cassie lernen müssen, denn seit der Ankunft der Anderen hat sie fast alles verloren: Ihre Freunde und ihre Familie sind tot, ihren kleinen Bruder haben sie mitgenommen. Das Wenige, was sie noch besitzt, passt in einen Rucksack. Und dann begegnet sie Evan Walker. Er rettet sie, nachdem sie auf der Flucht vor den Anderen angeschossen wurde. Eigentlich weiß sie, dass sie ihm nicht vertrauen sollte. Doch sie geht das Risiko ein und findet schon bald heraus, welche Grausamkeit die fünfte Welle für sie bereithält ...

Der Autor:
Rick Yancey ist ein preisgekrönter Autor, der mit dem ersten Teil seiner Trilogie „Die fünfte Welle“ nicht nur die amerikanischen Bestsellerlisten stürmt. Wenn er nicht gerade schreibt oder darüber nachdenkt, was er schreiben könnte, oder das Land bereist, um übers Schreiben zu reden, verbringt er seine Zeit am liebsten mit seiner Familie in seiner Heimat Florida.
Er hat bereits mit seiner Reihe um den "Monstrumologen" für Aufsehen gesorgt.

Meine Meinung:
Invasionen von Außerirdischen gab es schon viele; ob im Kino, Fernsehen, in Büchern - Aliens lauern anscheinend überall, wollen die Welt unterjochen, sich heimlich in das Leben der Menschen schleichen oder mit großem Aufgebot die Erde in die Luft jagen.
"Die fünfte Welle" weicht von diesem Schema nicht ab, verpackt es spannend und hält für die Menschheit Überraschungen bereit, genau wie die grausamen vier Wellen davor.

Zuerst ging durch den EMP (Elekromagnetischer Impuls) das Licht aus, die Autos sprangen nicht mehr an, Flugzeuge stürzten ab, kurzum, die Welt wurde in Dunkelheit getaucht. Aber das war noch nicht alles, denn durch Tsunamiwellen wurden Millarden Menschen in den Tod gerissen, und wer dieses Ereignis überlebte, fiel der Seuche zum Opfer. Aber einige waren immun, so auch Cassie, die mit ihrer Familie ums nackte Überleben kämpfte. Doch ihre Geschichte ist tragisch, denn in Rückblicken wird geschildert, wie sie das Auftauchen des Mutterschiffes der Aliens und alles, was danach folgte, erlebte.
Als sie alles verloren hat und in einer Schneewehe feststeckt, wird sie von dem geheimnisvollen und attraktiven Evan Walker gerettet. Doch sie vertraut ihm nicht, vertraut niemanden mehr, und will unbedingt ihren kleinen Bruder Sammy retten, der von Soldaten mitgenommen wurde. Hat sie eine Chance? Kann sie dem fremden Mann vertrauen?

Ständig sinniert man darüber, was die Aliens wollen, warum sie so vorgehen, wem man überhaupt noch glauben kann, denn das Buch ist aus zwei verschiedenen Sichtweisen geschrieben, die gekonnt am Ende miteinander verwoben werden. Ich fand es sehr packend erzählt, zumal der Schreibstil wunderbar fließend und der Beginn der Geschichte äußert vielversprechend war.
Was tut man, wenn man plötzlich inmitten einer außerirdischen Invasion auf sich allein gestellt ist? Plötzlich gibt es das normale Leben nicht mehr. All das ist weg - das tägliche Summen, das uns begleitet, die Menschen, die uns begegnen, das, was uns wichtig war, wird plötzlich unwichtig und man fragt sich, ob man überhaupt noch kämpfen soll. Und wofür.
Cassie war durchaus manchmal anstrengend, was aber auch der Situation geschuldet war, in der sie sich befand. Vermutlich würde ich auch so reagieren, wie sie es des Öfteren tat.

Rick Yancey schreibt sehr emotional und bildgewaltig. Man leidet und hofft, ist überrascht und liest sprachlos weiter.
Das Buch ist nicht nur aufwühlend, sondern greift Fragen auf, die man sich nach so einem Angriff selbst stellen würde: Was zählt noch? Wem kann man trauen? Wo kann man sich verstecken, wie überhaupt überleben? Und die elementarsten Fragen: Was wollen die Aliens, was haben sie vor? Allein dieser Umstand ist schon sehr zermürbend.

Ein Science-Fiction-Roman, der atemberaubend geschrieben ist und mitreißt.
Der Beginn einer Trilogie, deren zweiten Teil ich kaum erwarten kann.