Alle Rezensionen von yesterday

Unbarmherzig - Inge Löhnig

Unbarmherzig
von Inge Löhnig

Spannend und abwechslungsreich erzählter, real verankerter Krimi

Fall 2 für Gina Angelucci, Mutter, Partnerin und Spezialistin für “Cold Cases” in München. Aus ein paar realen Dokumenten und Begebenheiten spinnt Inge Löhnig einen Kriminalroman um Heimat, Verbrechen und Schuld. Die Motive, nach denen Menschen Verbrechen begehen und begangen haben, sind oftmals “banal”, die Geschichten wie es dazu kam dafür meist sehr vielfältig.

Hannah und ihre Brüder - Ronald H. Balson

Hannah und ihre Brüder
von Ronald H. Balson

Grausame Geschichte lebendig erzählt

Auch wenn in der Rahmenhandlung nicht alles immer so nachvollziehbar für mich war und Teile davon in meinen Augen nicht nötig gewesen wären, so ist die Hauptgeschichte in “Hannah und ihre Brüder” so eindringlich erzählt, dass sie kleinere Mängel aufwiegt.

Die stille Tochter - Gard Sveen

Die stille Tochter
von Gard Sveen

Oslo-Berlin-Moskau: ein tödliches Dreieck

Dieser Thriller ist Tommy Bergmanns vierter Fall, der für mich bisher “ruhigste”, wenn man das bei Bergmann sagen kann. Ich tendiere sogar dazu, ihn eher als Krimi zu bezeichnen, was nichts Schlechtes sein muss.

Dreizehn Gäste
von J. Jefferson Farjeon

Viele Köche verderben den Brei, aber eine gut gewählte Charakterauswahl bereichert einen Krimi

Dieser Krimi bietet gute Unterhaltung und das typische “whodunnit” für alle Fans des gepflegten britischen Detektivgenres. Die Zutaten sind klassisch: Eine Gruppe Menschen aus verschiedenen Gesellschaftskreisen trifft auf einem Landgut zusammen, um ein Wochenende des gepflegten Umgangs von 1936 (als der Roman von J. Jefferson Farjeon erschien) miteinander zu verbringen.

Wo die Schakale heulen - Amos Oz

Wo die Schakale heulen
von Amos Oz

Literatur, die immer aktuell sein wird

Wer “Eine Geschichte von Liebe und Finsternis” von Amos Oz gelesen hat, wird manche Begegnungen, Szenen und Charaktere in diesem Buch möglicherweise leichter begreiflich finden als ohne dieses “Vorwissen” um den so eigenen, sehr metaphorischen und dann wieder unverblümten, direkten Stil des Jerusalemer Autors.

Destination Dallas - Lou Berney

Destination Dallas
von Lou Berney

Ein wunderbar atmosphärisches Thrill-Love-Roadmovie in Buchform

Es ist eine harte Welt, die des Frank Guidry. Im New Orleans des Jahre 1963 regiert die Mafia, regieren ihre “Angestellten”, die Respekt und Annehmlichkeiten genießen, von dene die arme Bevölkerung weit entfernt ist. Guidry kommt genau aus einer solchen armen Familie. Seine schwierige Kindheit erfährt der Leser so ein bisschen zwischen den Zeilen.

Der Wal und das Ende der Welt - John Ironmonger

Der Wal und das Ende der Welt
von John Ironmonger

Ein Statement für den Zusammenhalt

Was würdest du tun, wenn du befürchtest, dass die Ordnung der Welt innerhalb von wenigen Tagen und Wochen komplett zusammenbrechen wird? Nein, das ist kein Tweet von Donald Trump, sondern ein Aspekt dieses Romans von John Ironmonger.

An den Ufern der Seine - Agnès Poirier

An den Ufern der Seine
von Agnès Poirier

Eine musikalische, politische und intellektuelle Reise ins Paris der Nachkriegszeit

Dieses über 500 Seiten starke Buch (darin inkludiert Einleitung und Anhang) braucht Durchhaltevermögen. Es ist wohl nur für sehr “parisophile” Leser zu empfehlen und solche, die sich stark für die damalige Zeit, also rund 1940-1950 und/oder für die Personen interessieren, die im Zentrum stehen.

Murder Swing - Andrew Cartmel

Murder Swing
von Andrew Cartmel

Ein jazzige Achterbahnfahrt mit viel Humor und wunderbarem Protagonisten

Dieser britisch-humorige Musik-Krimi ist ein kunterbuntes und abwechslungsreiches Lesevergnügen. Nicht nur für Katzenbesitzer oder jene, die Katzenbesitzer und ihren Umgang mit den Vierbeinern kennen, nicht wahr? Ja genau.

Der Patriot - Pascal Engman

Der Patriot
von Pascal Engman

(Leider) realitätsnaher Thriller mit mutigem Ende

Sehr flott durchgelesen habe ich diesen Schweden-Thriller. Auch wenn es zwischendurch und auch zur genaueren Einführung der Hauptpersonen kurze Stücke mit mehr “Länge” gibt, erhält sich die Geschichte durch den häufigen Schauplatzwechsel doch eine durchgehende Dynamik.

Die Farben des Feuers - Pierre Lemaitre

Die Farben des Feuers
von Pierre Lemaitre

Schwer zu beschreiben

Dieser Roman ließ mich sehr zwiegespalten zurück, ich musste erst einmal einige Tage darüber nachdenken und das Gelesene analysieren. Nun, da ich dies schreibe, bin ich es immer noch.

Schatten der Toten - Elisabeth Herrmann

Schatten der Toten
von Elisabeth Herrmann

Die Story würde straffer noch besser zur Geltung kommen

Ein großes Plus des Krimis/Thrillers: er lässt sich wunderbar lesen auch ohne die beiden Vorgängerbände (Zeugin der Toten, Stimme der Toten) mit Tatortreinigerin Judith Kepler gekannt zu haben.

Die Spur des Geldes - Peter Beck

Die Spur des Geldes
von Peter Beck

Puh, es ist nur ein Buch - hoffentlich!

Er ist ein vornamenloses Wesen, dieser Winter. Und damit ist natürlich nicht die Jahreszeit gemeint, sondern der Schweizer Tom Winter, der nur ganz selten, wenn es um Offizielles geht, seinen Vornamen angibt und auch durchweg mit Nachnamen angeredet wird, fast wie früher Schüler von ihren Lehrern.

Gieriger Zorn - Michael Wood

Gieriger Zorn
von Michael Wood

Sehr spannend, mit viel weiblicher Emotion und Intuition

Matilda Darke hat es nicht leicht. Als Leiterin einer Sondertruppe für schwere Kriminalfälle in Sheffield hat sie an allen Fronten zu kämpfen. Gegen Vorgesetzte, gegen den vorigen Leiter, gegen ihre eigenen Dämonen und gegen die drohende Abschaffung ihrer Truppe.

Der Tote im Schnitzelparadies - Joe Fischler

Der Tote im Schnitzelparadies
von Joe Fischler

Ohne Schirm, mit Charme und ohne Melone (Polizeischirmmütze)

Mit viel Witz und Tempo hetzt Joe Fischler seinen neuen Protagonisten, Arno Bussi, durch ein kleines Tiroler Dorf. Abseits des Falls, den Inspektor Bussi ganz alleine und ohne seine früh abhanden gekommene berufliche Kopfbedeckung lösen soll, kommen auch humorige Anspielungen auf bergdörflerische Frömmigkeit und Eigenheiten nicht zu kurz.

Mitternachtsmädchen
von Jonas Moström

Ein Krimi mit zu vielen Nebengeräuschen

Nach “So tödlich nah” und “Dominotod” sind Psychiaterin Nathalie Svensson und Kriminalhauptkommissar Johan Axberg wieder mit einem speziellen Fall konfrontiert. Sie sind Teil der Einheit für operative Fallanalyse in Schweden und sollen einen Mann finden, der in Uppsala mehrere Frauen attackiert hat. 

Lazarus - Lars Kepler

Lazarus
von Lars Kepler

Spannung ja, aber leider dem übernatürlichen Bösen untergeordnet

Zum bereits siebten Mal darf Super-Ermittler und Wunder-Hirn Joona Linna die (schwedische) Menschheit vor dem Bösen retten. Jemand bisher totgeglaubtes läuft ihm in “Lazarus” über den Weg. Doch zu Beginn sind es nur Taten, die Ähnlichkeit aufweisen und merkwürdige Vorkommnisse. Ist hier also tatsächlich Joonas langjähriger “persönlicher” Freund am Werk?

Das Land, in dem die Wörter wohnen - Clemens Sedmak

Das Land, in dem die Wörter wohnen
von Clemens Sedmak

Plädoyer für das Miteinander und den bewussten Umgang mit Sprache

“Ein Bild sagt mehr als tausend Worte”; “Reden ist Silber, Schweigen ist Gold”; “Taten sagen mehr als Worte”; es gibt endlose Listen mit Redewendungen und Sprichwörtern über Worte und in manchen davon kommen sie gar nicht so gut weg.

Lago Mortale - Giulia Conti

Lago Mortale
von Giulia Conti

Kaffeekonsum überragend, Krimihandlung solide

Dieser Piemont-Krimi kann auf mehreren Ebenen punkten: Ein wunderbares Setting (dazu sind auch die Anmerkungen der Autorin am Ende sehr interessant), abwechslungsreiche Charaktere (auch wenn ich mir beim Protagonisten noch mehr gewünscht hätte, dazu später mehr) und neben Mord kommt auch die Kulinarik nicht zu kurz.

Kalter Kristall - Thomas Baum

Kalter Kristall
von Thomas Baum

Krimi-Feinschmecker kommen voll auf ihre Kosten

Für findige Hobby-Detektive hat Thomas Baum in seinem neuen, zweiten, Roman mit dem Linzer Chefinspektor Robert Worschädl ein (wie es auf Neudeutsch heißt) “easter egg” versteckt.

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