Neuvorstellungen

Krimis, die auf wahren Begebenheiten beruhen

Krimis, die auf wahren Begebenheiten beruhen (Teil II)

Vor etwa einem Jahr präsentierten wir euch fünf Krimis, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Da viele von euch noch weitere Krimis kannten, die auf tatsächlichen Verbrechen basieren, folgen hier die nächsten fünf spannenden Titel.

Wenn ich einen Krimi oder einen Thriller lese (ohne diese beiden Genres in einen Topf werfen zu wollen) , dann vermeide ich es, die Kurzbiografie des Autors zu lesen, bei der meistens ein Bild abgedruckt ist. Ich möchte dieses Bild nicht sehen. Ich möchte nicht wissen, wie der Mensch aussieht, dem eine Handlung wie „Leichenblässe“ oder „Cupido“ einfällt. Ich möchte nicht wissen, wer dieser Mensch ist, denn während einer solchen Lektüre frage ich mich oft "Wer schreibt so etwas?". Dieser Frage folgt aber direkt die nächste: „Wer liest so etwas?“ und vor allem „Warum?“.

Die Faszination an Krimis und Thrillern ist weit verbreitet und ebenso viele Erklärungsansätze gibt es:
Uns fasziniert das Böse, das am Ende (meistens) vom Guten besiegt wird.
Wir finden die psychologischen Hintergründe interessant und tauchen gerne ein in die Abgründe der menschlichen Seele.
Wir lieben und brauchen die Spannung und den Nervenkitzel während der Lektüre eines Buches.

Was mich am Ende eines solchen Buches oft beruhigt ist die Tatsache, dass die Geschehnisse rein fiktiv sind. Vielleicht ist das naiv, da ich ja doch weiß, welche schlimmen Verbrechen in der Welt tagtäglich geschehen und dass das, was ich gerade gelesen habe, genau so hätte passiert sein können. Dennoch beruhigt es mich.

Als wir euch vor etwa einem Jahr fünf Krimis präsentierten, die auf wahren Begebenheiten beruhen, teilten einige von euch die Meinung, dass ein Krimi eher zu „genießen“ ist, wenn er nicht auf einem tatsächlichen Verbrechen beruht. Für andere von euch machte es keinen Unterscheid, ob die Handlung rein fiktiv ist. 

Um die Diskussion noch einmal anzuregen und weil viele von euch noch weiter Büchertipps hatten, folgt heute Teil II der Krimis, die auf wahren Begebenheiten beruhen. 

Kaltblütig

"Ein Meisterwerk - schmerzhaft, schrecklich, besessen." (New York Times Book Review)

In Kansas wird eine von allen geachtete Familie auf ihrer Farm "kaltblütig" ermordet. Panik ergreift die Bürger der nahen Kleinstadt. Die beiden Täter werden schnell gefasst. Der Autor besucht sie im Gefängnis und notiert alles, was sie ihm berichten. Sein aufregender Tatsachenroman ist eine zeitlose Studie über die Psychologie des Verbrechens.

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Der Gefangene

In der Tradition von Truman Capotes »Kaltblütig« widmet sich John Grisham einem Kriminalfall, der erschütterndes Zeugnis ablegt über die Ungerechtigkeit eines modernen Rechtssystems. Brillant erzählt und getragen von großer Sympathie für seinen Helden, wird Ron Williamsons Schicksal zu einem packenden Thriller, der nicht mehr aus der Hand zu legen ist.

Debbie Carter arbeitet als Bardame im "Coachlight Club" in Ada, Oklahoma. Sie ist beliebt bei den Gästen. Auch Ron Williamson, ehemaliger Baseballprofi und Stammgast im Club, sitzt oft bei ihr an der Bar. Eines Morgens wird die junge Frau vergewaltigt und erwürgt in ihrer Wohnung aufgefunden. Sechs Jahre später werden Ron Williamson und sein Freund Dennis Fritz aufgrund einer Falschaussage der Tat bezichtigt. Williamson wird zum Tode, Fritz zu lebenslanger Haft verurteilt. Beide beteuern ihre Unschuld. Elf Jahre verbringt Williamson unter grausamen und entwürdigenden Haftbedingungen in derTodeszelle. Kurz vor der Hinrichtung zeigt eine DNA-Untersuchung, dass weder Fritz noch Williamson die Tat begangen haben können. Sie werden freigesprochen. Der wahre Täter, damaliger Hauptbelastungszeuge derAnklage, wird wenig später verhaftet. Fünf Jahre nach seiner Freilassung stirbt Ron Williamson an den Folgen der Haft.

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Black Dahlia, Die Schwarze Dahlie

Black Dahlia, Die Schwarze Dahlie - James Ellroy

Verfilmt von Brian De Palma (Mission Impossible) mit Scarlett Johansson (Lost in Translation) und Josh Hartnett (Pearl Harbor, Sin City)

Ihr Name war Elizabeth Short, genannt die Schwarze Dahlie. Sie war gerade 22 Jahre alt, als ihre bestialisch zugerichtete Leiche an einem Januarmorgen des Jahres 1947 in Los Angeles gefunden wurde.

Ein Thriller über Liebe, Wahnsinn und Tod im Hollywood der vierziger Jahre - basierend auf den Fakten eines der rätselhaftesten Kriminalfälle der USA.

Entdecken Sie auch das Hörbuch zu diesem Titel!

Die Schüsse von Öd

Die Schüsse von Öd - Franz Gilg

Am 5. November 1950 wird ein junges Ehepaar auf einem Einödhof in Niederbayern auf hinterhältige Art und Weise ermordet. Der Tatverdacht fällt schnell auf den »Metzgerfuchs«, der im Dorf zweifelhaften Ruf genießt. Ist er der gesuchte Doppelmörder? Ausgangspunkt des Romans sind die den Akten und Prozessunterlagen entnommenen Fakten. Bei der Auflösung des Falles steht aber vor allem die Frage im Vordergrund, durch welche Verkettung von Umständen es zu dem Verbrechen kommen konnte. In zahlreichen, collageartigen Rückblenden über einen Zeitraum von 44 Jahren erlebt der Leser prall gezeichnete, lebensechte Persönlichkeiten aus dem ländlichen Bayern und zugleich ein faszinierendes Portrait dörflichen Alltags in den unmittelbaren Nachkriegsjahren. Ein Kriminalfall, der ähnlich wie die Morde von Hinterkaifeck (»Tannöd«) auch nach Jahrzehnten nichts von seiner Brisanz verloren hat.

Kalteis

Kalteis - Andrea Maria Schenkel

Der neue Kriminalroman von Bestsellerautorin Andrea Maria Schenkel

München, Ende der 1930er Jahre: Süß und sehnsüchtig ist der Traum vom Glück in der großen Stadt - auch Kathie träumt ihn und entflieht der Enge des dörflichen Lebens. Manch eine ist hier schon unter die Räder gekommen, aber sie wird es schon schaffen. Oder? Dunkelhaarig, kräftig und hübsch ist sie, wie die Frauen, die seit einiger Zeit in München und Umgebung spurlos verschwinden ...

Rezensionen zu diesem Buch von:

Kommentare

westeraccum kommentierte am 27. August 2015 um 12:03

"Kaltblütig" hat mich sehr fasziniert, als ich es vor vielen Jahren gelesen habe. Noch immer ein tolles Buch!

Leapunch kommentierte am 27. August 2015 um 12:06

"Die Schüsse von Öd" hört sich spannend an, das wandert gleich mal auf die WL ^^

kommentierte am 27. August 2015 um 12:52

Das hier ist so garnicht meins....lese vielleicht noch lockere Kriminalromane aber dann hakts auch schon aus.

lesemaus11 kommentierte am 27. August 2015 um 14:09

Bis auf John Grisham, welches auf meiner Wunschliste steht , habe ich alle Bücher hier. Sehr gute Bücher über Tatsachenkrimis.

Ich habe ja ein Haufen von True Crime Büchern

http://meinbuecherzimmer.blogspot.de/p/true-crime-wahres-verbrechen.html

DinDin kommentierte am 27. August 2015 um 14:51

Um auf deinen Artikel einzugehen:

Ja, ein Krimi oder Thriller, der auf einer Tatsache beruht liest sich für mich ganz anders als ein fiktiver. Solange es eine ausgedachte Story ist, kann ich mit der Gewalt gut umgehen - es ist ja nur eine Geschichte. Dann macht der Nervenkitzel und die Spannung sogar Spaß.

Aber wenn man weiß, dass das Schreckliche auch tatsächlich jemandem passiert ist... also das bekommt nochmal direkt eine ganz andere Ebene. Einen fiktiven Thriller kann man gut für sich abschließen, aber einer, der der Wahrheit entspricht? Also ich gehöre zu den Leuten, die das schon berühren würde - mehr als bei einer fiktiven Story jedenfalls.

Interessieren würde mich von der Liste Kaltblütig

Suseliese empfahl am 27. August 2015 um 15:12

Von Andrea Maria Schenkel ist auch "Tannöd" sehr zu empfehlen! Es basiert auf einem ungeklärten Verbrechen auf einem Bauernhof in den 20er Jahren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tann%C3%B6d

 

 

kommentierte am 27. August 2015 um 15:30

Ich lese kaum Krimis oder Thriller. Ich mag den derben Nervenkitzel daran nicht.

Aber ich möchte auch eigentlich nur sagen, dass ich deinen Bericht gut und interessant geschrieben finde.

sommerlese kommentierte am 27. August 2015 um 15:44

Kalteis ist schon ein grausames Buch, vor allem wenn man bedenkt, dass dieser Fall wirklich so oder so ähnlich passiert ist. Aber Andreas Schenkel kann auch toll schreiben, sonst würde dieser Krimi nicht so derart authentisch wirken. Von ihm habe ich noch Tannöd gelesen, auch super gemacht!

katzenminze kommentierte am 27. August 2015 um 18:22

Ich fand Tannöd auch toll, hab mich an Kalteis aber irgendwie nicht getraut, weil ich so viel schlechte Kritik gehört hatte. Wobei das glaube ich viel Kritik von Leuten war, die einfach den Stil von Schenkel nicht mochten... Du fandest aber beide ähnlich gut??

Anatolia kommentierte am 27. August 2015 um 17:06

John Grisham "Der Gefangene" kann ich nur empfehlen. Ist eines meiner Lieblingsbücher. Als ich es las war ich wütend und traurig zugleich. Das Buch hat mich sehr berührt.

 

katzenminze kommentierte am 27. August 2015 um 18:19

Die Schüsse von Öd und Die schwarze Dahlie hören sich klasse an! Danke für die Tipps! :)

TORres91 kommentierte am 27. August 2015 um 18:43

Kann mir jemand einen Tipp geben, wo ich "Teil 1" nachlesen kann? Der Artikel und die Empfehlungen gefallen mir sehr gut!

DinDin kommentierte am 28. August 2015 um 06:54

Es gibt einen Link oben im Artikel, aber du kannst auch den hier nehmen ;)

 

 

Pink Anemone kommentierte am 29. August 2015 um 09:12

Danke dafür *g*

Pink Anemone kommentierte am 27. August 2015 um 23:29

Alle 5 klingen interessant und spannend. Dadurch das sie auf wahren Begebenheiten beruhen sind sie noch schockierender und angsteinflößender. Wie sagt man so schön? Nichts ist grausamer als die Realität.

Brocéliande kommentierte am 28. August 2015 um 00:11

Ich schließe mich Ambermoon an .... aber Frau Schenkel ist definitiv überhaupt nix für mich (weder literarisch noch in sonst einer Form :( Ich fand "Tannöd" ganz fürchterlich - literarisch, meine ich....

Winterzauber kommentierte am 28. August 2015 um 07:08

Da schließe ich mich an, Tannöd fand ich auch furchtbar.

hobble kommentierte am 28. August 2015 um 05:46

Bis auf kaltblütig gefallen mir alle gut

Winterzauber kommentierte am 28. August 2015 um 07:16

Die vorgestellten Bücher kenne ich nicht, habe aber andere Bücher gelesen, die auf Tatsachen beruhen. Ich finde das immer sehr bedrückend.

Hinterkaifeck von Peter Leuschner z.B. was aber sehr schwierig zu lesen ist, da so viele Leute vorkommen, dass kaum ein Durchkommen ist. Tatort Düsseldorf hat mir auch gut gefallen.

einstein kommentierte am 28. August 2015 um 10:32

Kaltblütig kann ich unbedingt empfehlen!!! Ich habe es vor vielen Jahren gelesen und es hat mich gleichermaßen fasziniert und erschreckt, ein absolutes Meisterwerk! Ansonsten interessiert mich von dieser Liste Die schwarze Dahlie. Für mich ist es eigentlich egal, ob ein guter Krimi eine reale Begebenheit zur Grundlage hat oder rein fiktional ist, wobei ich oft das Gefühl habe, dass die Realität (leider) grausamer und verrückter ist, als es sich mancher Autor ausdenken kann...

Zwischen den Zeilen kommentierte am 28. August 2015 um 12:40

Kaltblütig wandert direkt auf meine Wunschliste :)

parole kommentierte am 28. August 2015 um 13:14

Die Beschreibung zu "Kaltblütig" hört sich gut an, aber da es sich wirklich so zugetragen hat, würde ich es nur vielleicht lesen.

BineBob kommentierte am 28. August 2015 um 16:10

Eine tolle Kategorie. Davon muss ich unbedingt noch was lesen !!!

mehrBüchermehr.... kommentierte am 29. August 2015 um 19:49

ein wenig gruselig finde ich die Vorstellung ja schon, dass diese Dinge wirklich passiert sind :-/

aber als Lesetipp bzw. Geschenktipp finde ich es gut

passion4books kommentierte am 31. August 2015 um 09:03

Ich kenne noch keines dieser Bücher, aber "Der Gefangene" klingt sehr interessant. Zumal auch heutzutage noch Menschen unschuldig verurteilt werden.

 

 

Lena Wilczynski kommentierte am 01. September 2015 um 13:17

Oh DER GEFANGENE klingt interessant und spannend !!

Isilme kommentierte am 03. September 2015 um 17:09

Also ich muss sagen, dass ich sehr sensibel und feinfühlig bin, weshalb mich gute Thriller immer anrühren und ein wenig verstören. Es gibt Autoren, die können fiktive Geschichten wie reale Geschichten klingen lassen wie z.B. Fitzek und King, die besten des Thriller Genre meiner Meinung nach.

"Evil" hab ich gelesen, das Buch ist sehr heftig, da habe ich sogar geweint, kaum auszuhalten, was sie ihr antun und absolut unbegreiflich warum sie das tun. Außerdem habe ich "The Lost" von Jack Ketchum gelesen, ebenso nach wahren Begebenheiten. Sehr krank, trockene Grausamkeiten, wiederlich.

Doch solche Geschichten finde ich dennoch interessant, ich sehe gern, so morbide das klingen mag, in menschliche Abgründe und dunkle Psychen. Kann gar nicht genau erklären warum. Vielleicht um schlechtes in mir oder von mir selbst zu verarbeiten. Psychologie an sich, Verhaltensweisen usw. faszinierte mich schon immer. Hab schon in der fünften Klasse mit Stephen King angefangen. ^^

"Kaltblütig" würde mich sehr interessieren, vlt. auch noch der Roman von Grisham.