Rezension

Anleitung in die Kunst des Verführens

Verliebt in sieben Stunden - Giampaolo Morelli

Verliebt in sieben Stunden
von Giampaolo Morelli

Bewertet mit 4 Sternen

Der neapolitanische Wirtschaftsjournalist Paolo steht privat und beruflich vor dem Aus, als er vom Verhältnis seiner Verlobten Georgia mit seinem Chef erfährt. Weit unter seinem Niveau tritt er einen neuen Job bei dem Männermagazin Macho Man an, wo er Artikel über die Kunst des Verführens schreiben soll. Im Zuge seiner Recherchen trifft er Valeria, die Kurse zum erfolgreichen Anmachen von Frauen abhält. Valeria nimmt auch Paolo unter ihre Fittiche, denn er will Georgia zurückgewinnen. Am Ende findet er tatsächlich die richtige Frau, die diejenige ist, ohne die er sich tot fühlen würde. Ob das aber Georgia ist?

 

Uns erwartet eine wunderbar ironische Komödie, die natürlich passend von einem italienischen Autor stammt und in Italien angesiedelt ist. Denn wer, wenn nicht die Italiener gelten als die Verführer des weiblichen Geschlechts par excellence? Die von der „Pick-up Artist“ Valeria preisgegebenen Verführungstechniken, die ihr zufolge den garantierten Erfolg haben, dass Mann Frau binnen sieben Stunden nach der Kontaktaufnahme im Bett haben wird, verleiten zum Schmunzeln, aber auch zu der Erkenntnis, dass in ihnen ein Fünkchen Wahrheit steckt und Männer die Frauen tatsächlich auf derart machohafte Weise zu erobern versuchen. Wie sich Paolo unter Valerias Anleitung zum erfolgreichen Rückeroberer Georgias wandelt, ist lustig zu lesen. Frühzeitig innerhalb der Geschichte wird dann aber erkennbar, dass sie so nicht zu Ende gehen wird, sondern es einen Wendepunkt gibt. Mehr sei dazu nicht verraten. Wie bei der Thematik des Verführens wird auch bei der Darstellung der Romanfiguren auf so manches Klischee zurückgegriffen. Da gibt es etwa den schwulen Herausgeber des Männermagazins, den sich im Glamour der Schönen und Berühmten sonnenden Kollegen, die schönen Frauen in der Strandbar. Gut vorstellen kann ich mir eine Verfilmung des Buches, natürlich mit dem Autor selbst, einem in Italien beliebten Schauspieler, in der Hauptrolle.

 

Wer gerne zwischendurch zu einer leichten, entspannenden Lektüre greift, ist mit diesem Buch gut bedient.