Rezension

Ausbaufähige Slow Burn-Romance

Selbst in dunkelster Nacht -

Selbst in dunkelster Nacht
von Ali Kassemyar

Bewertet mit 4 Sternen

Wohlfühlbuch für Zwischendurch. Die Geschichte ist noch ausbaufähig und die Charaktere sind süß, aber haben einige Ecken und Kanten.

Auf das Buch "Selbst in dunkelster Nacht" von Ali Kassemyar bin ich durch TikTok aufmerksam geworden. Zudem hat mich der Klappentext auf Anhieb angesprochen. Auch das schöne Cover konnte mich positiv beeinflussen. Den Farbschnitt hätte ich jedoch nicht gebraucht.

Das Cover ist ein bisschen düster. Ich persönlich mag die Farben trotzdem sehr. Der Schreibstil des Autors hat mir gefallen. Ich war sehr auf sein Debütroman gespannt und bin nun umso neugieriger, ob ich in Teil zwei eine Schreibentwicklung bemerken kann. Bei diesem Buch ist mir jedenfalls aufgefallen, dass der Autor häufig kurze Sätze verwendet, die manchmal etwas holprig sind. Insgesamt ist mir aber aufgefallen, dass viele Metaphern verwendet werden und ich den Dialogen der Charaktere gut folgen konnte. Was ich jedoch kritisieren möchte, ist, dass der Charakter Kieran in mehreren unpassenden Momenten "Fuck" sagt, was ich persönlich nicht so schön finde.

Die Charaktere haben alle ein großes Päckchen mit sich zu tragen. Die Geschichte von Liora und Kieran ist süß, aber für mich nicht wirklich einschneidend. Ich habe schon viele ähnliche Geschichten gelesen, die mich mehr berühren konnten. Bei mir persönlich konnten die tiefen Gefühle auch nicht überzeugen, da es im Buch zu viele Themen und verstorbene Nebencharaktere gab, mit denen eine reale Person kaum ohne Hilfe hätte umgehen können. Soweit ich mich erinnern kann, haben beide Charaktere auch nicht an professionelle Hilfe gedacht. Liora ist eine fröhliche Protagonistin, die natürlich das Licht für Kieran ist. Diese Metapher finde ich schön, aber mit der Zeit hat sie mich ein bisschen gestört, da diese immer wiederholt wurde. Kieren konnte ich ganz schlecht einschätzen, da er sehr unnahbar beschrieben wird und sich schnell zurückzieht. Die Nebencharaktere konnten mich soweit überzeugen.

Die Handlung würde ich zu Slow Burn Romance einordnen. Mir hat die langsame Annäherung der Charaktere gefallen und das Tempo im Buch. Ein roter Faden war auf jeden Fall vorhanden. Ich mochte besonders die Szenen im Blumenladen oder auf der Eisfläche. Das Ende war meiner Meinung nach sehr überspitzt und irgendwie unbefriedigend. Das Buch hat nicht viele Seiten, weshalb ich es innerhalb weniger Stunden zu Ende gelesen habe. Man hätte vermutlich auch Teil zwei mit in ein einziges Buch verpacken können. Ich muss sagen, dass ich nicht unbedingt Lust auf Teil zwei habe, was die Fortsetzung der Geschichte von Liora und Kieran betrifft. Mich interessiert lediglich die Schreibentwicklung des Autors und ob es sich lohnt, weitere Bücher von ihm zu kaufen.

Ich empfehle das Buch sehr gerne als Zwischendurch-Buch für regnerische Tage weiter. Ich habe mich beim Lesen sehr wohlgefühlt und mit den Charakteren mitgefiebert.