Rezension

Außergewöhnliche Idee mit kleineren Schwächen

Goddess of Poison - Tödliche Berührung - Melinda Salisbury

Goddess of Poison - Tödliche Berührung
von Melinda Salisbury

Bewertet mit 3.5 Sternen

Twylla  ist die göttliche Daunen, die Wiedergeburt einer Göttertochter, die im königlichen Palast lebt und dem Volk als Zeichen der Macht des Königshauses dienen soll. Seit Jahren bekommt sie in regelmäßigen Abständen eine kleine Portion Gift eingeflößt, sodass sie nun voll davon ist und jeder, der mit ihrer Haut in Berührung kommt, eines qualvollen Todes stirbt. Für die königliche Regierung muss sie daher Hinrichtungen durchführen und im Namen der Götter verurteilten Verbrechern die Hand auflegen, sodass diese sterben. Doch als der Kronprinz von einer Reise zurückkehrt, mit dem Twylla verlobt ist, und sie zusätzlich noch einen neuen Wächter bekommt, der als einziger keine Angst vor ihr zu haben scheint, beginnt Twylla ihr religiöses Leben im Palast anzuzweifeln..

 

Die Geschichte in diesem Buch ist wirklich interessant und hält einige Überraschungen bereit. Besonders gut hat mir dabei gefallen, dass es mal in eine ganz neue Richtung geht, in die ich bisher noch nichts gelesen habe.

Der Schreibstil hat mir dabei gut gefallen und man kam schnell in die Geschichte hinein. Anfangs hatte ich zwar noch meine Probleme mit Twylla, doch das war auch gut, denn dadurch wirkte das Buch sehr authentisch. Twylla hat starke Schuldgefühle, weil sie durch ihre Berührung schon so vielen Menschen den Tod gebracht hat. Hinzu kommt, dass jeder sie fürchtet und auf Abstand zu ihr geht, aus Angst, sie versehentlich zu berühren. Dadurch hat sie einige Schutzmechanismen entwickelt, hält selbst zu jedem Abstand und begegnet allen recht kühl - selbst dem Leser gegenüber - um keine Bindungen aufzubauen. Mit der Zeit entwickelt sie sich jedoch weiter und hinterfragt ihre Aufgabe als Daunen immer mehr, sodass sie langsam auftaut und immer sympathischer wird, daher fand ich diese anfangs unsympathische Rolle wirklich authentisch.

Besonders gut hat mir auch der Hintergrund und die Geschichte gefallen, bei der sich die Autorin wirklich sehr viel hat einfallen lassen. Die Religion, die Sagen um die Götter und deren Tochter Daunen, sind unheimlich spannend und waren für mich eines der Highlights dieses Buches, da sie mir einfach unglaublich gut gefallen haben. Außerdem wurde die Sage eines schlafenden Prinzen angerissen, von der ich hoffe, im nächsten Band noch mehr zu erfahren, denn darin ist Melinda Salisbury wirklich spitze!

Leider hatte die Handlung für mich einige Höhen und Tiefen. Besonders zu Beginn fand ich das ganze Buch unheimlich spannend, auch Twyllas Entwicklung mochte ich gern und ganz besonders die Sagen um die Götter, aber es gab eben auch manche Szenen, in denen es nicht ganz so spannend war und die mir deutlich zu lang vorkamen. Dafür waren andere wiederum, wie das Ende, für meinen Geschmack viel zu schnell abgehandelt und ich hätte hier gerne mehr erfahren.

Nichtsdestotrotz hat mir Goddess of Poison aber trotzdem gut gefallen und ich möchte die Reihe unbedingt weiterlesen, da ich sehr gespannt bin, wie es weitergeht und das Ende auch ein klein wenig offener war. Zwar gab es einige Längen, aber das Buch konnte mich mit seiner innovativen Idee und den unheimlich tollen Göttergeschichten trotzdem packen! Daher gibt es drei(einhalb) Sterne für ein außergewöhnliches Buch!