Rezension

Bea ändert sich

Bea macht blau - Tessa Hennig

Bea macht blau
von Tessa Hennig

Bewertet mit 4.5 Sternen

Bea ist eine gestandene Hausfrau und Mutter, perfekt durchorganisiert. Auch für ihre Tochter Caro, die gerade ihr Abitur gemacht hat, hat sie sich schon um Studienort und Unterkunft gekümmert und mit ihrem Mann möchte sie nun mehr Zeit verbringen und plant eine Indienreise.

Doch alles kommt anders. Caro, ihre Tochter, möchte einen anderen, deutlich weiter entfernten Studienort und außerdem dort mit ihrem Freund zusammenziehen. Vom „Empty Nest“ Syndrom geplagt muss sie auch noch feststellen dass ihr Mann sie nicht nur betrügt sondern auch die Trennung will. Durch einen Überraschungsbesuch bei Caro und ihren Entdeckungen dort zusätzlich frustriert bricht sie kurzerhand ins Baskenland auf, zum Gästehaus von Maria, wo sie schon als Kind und später als junge Mutter traumhafte Ferien verbrachte und von Maria liebevoll umsorgt wurde. Unterwegs liest sie noch den jungen Anhalter Andreas auf. Doch am Ziel erwarten sie weitere teils unangenehme Überraschungen., unter anderem lebt ihre Schwester Karin, mit der sie sich seit Jahren schlecht versteht, in der Nähe und das Gästehaus steht zum Verkauf.

Doch ganz allmählich ändert sich Bea. Sie legt ihren Perfektionismus ab, wird gelöster , findet Freunde und versucht, langgehegte Träume zu verwirklichen, gegen alle Widerstände.

Der Roman besticht nicht nur durch einen sehr angenehm zu lesenden Schreibstil und sympathische Haupt- und Nebenpersonen sowie eine wunderschöne Landschaft, sondern gibt seinen Personen auch Raum und Zeit, sich zu entwickeln, Er ermutigt, Konflikte zu lösen, auch im reiferen Alter an Romantik und an seine Träume zu glauben und diese auch zu verwirklichen.

Mir gefiel besonders wie Beas Wandlung sich auch in ihrer Malerei zeigte. Auch die Ausflüge in die Kunstwelt (z.B ins Guggenheim in Bilbao) und in die Besonderheiten der baskischen Küche trugen bei mir zum Lesevergnügen bei.

Für mich ein rundum gelungenes Werk..