Rezension

Cold Cases, München: Gina Angelucci ermittelt

Gedenke mein
von Inge Löhnig

Bewertet mit 5 Sternen

Gina Angelucci, die Verlobte von Kommissar Konstantin Dühnfort, arbeitet in der Abteilung für Mordfälle, die seit Jahren nicht geklärt werden konnten. Sie hat es sich mit ihrem Team zur Aufgabe gemacht, diese endlich abzuschließen. Da ihr das gerade grandios gelungen ist und ihr Erfolg durch die Medien geht, wird Petra Weber auf Gina Angelucci und ihre Arbeit aufmerksam. Denn vor zehn Jahren verschwand Petras kleine Tochter Marie. Die Indizien deuten daraufhin, dass Petras Mann sich selbst umgebracht und Marie ebenfalls getötet hat. Doch Maries Leiche konnte in all den Jahren nie gefunden werden. Die Mutter glaubt verzweifelt daran, dass Marie noch leben könnte. Gina rollt den alten Fall auf und fördert dabei Unglaubliches zutage...

"Gedenke mein" ist bereits der achte Fall der Krimireihe um den Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort. Da die Handlungen in sich abgeschlossen sind, können die Bände unabhängig voneinander gelesen werden. Zum besseren Verständnis der privaten und beruflichen Nebenhandlungen, und der Weiterentwicklung der Charaktere, empfiehlt sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der vorgesehenen Reihenfolge. Den aktuellen Ermittlungen kann man allerdings mühelos ohne diese Vorkenntnisse folgen.  

Im achten Fall der Reihe ermittelt Kommissar Dühnfort allerdings nur am Rande. Denn im Zentrum der Handlung steht in diesem Band seine Verlobte Gina Angelucci, die die Ermittlungen in einem alten Fall wieder aufrollt. Auf den sympathischen Kommissar braucht man aber trotzdem nicht zu verzichten, da er in Ginas Privatleben eine große Rolle spielt und  sich die beiden auch untereinander austauschen. Dühnfort ist ein wenig besorgt um seine schwangere Verlobte, da sie sich regelrecht in diesen Fall verbeißt und dadurch sich und das ungeborene Kind in Gefahr bringen könnte. Haupt- und Nebenhandlungen bilden also auch bei diesem Teil der Krimireihe wieder ein stimmiges Ganzes.

Der Einstieg in die aktuellen Ermittlungen gelingt mühelos. Denn Inge Löhnig versteht es wieder hervorragend, das Interesse am Fall und seinen Hintergründen früh zu wecken. Die Charaktere sind lebendig und durchweg sympathisch, sodass man mit ihnen mitfiebert und unbedingt erfahren möchte, was damals wirklich geschehen ist. Gemeinsam mit Gina folgt man den alten Spuren und hofft, dass sich für Petra Weber und ihre Tochter alles zum Guten fügen wird. Gina fördert nach und nach einiges zutage, sodass man schnell seine Schlussfolgerungen zieht. Doch überraschende Wendungen sorgen dafür, dass man die eigenen Ermittlungen noch einmal über den Haufen werfen und neu ansetzen muss. Dadurch wird die unterschwellige Spannung, die sich von Anfang an durch diesen Krimi zieht, im Verlauf der Handlung ständig gesteigert. Man gerät dadurch in den Bann der Ermittlungen und ist erst zufrieden, wenn man das Ende kennt. Dieses ist schlüssig und lässt keine Fragen offen.

Ich habe bisher alle Bände der Reihe gelesen und auch dieser konnte mich wieder voll und ganz begeistern. Mir hat gut gefallen, dass man Gina Angelucci mal bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen konnte. Dieser alte Fall hatte es wirklich in sich und ich habe ihn deshalb von der ersten bis zur letzten Seite gespannt verfolgt. Ich vergebe deshalb begeisterte fünf Bewertungssternchen und eine klare Leseempfehlung!