Rezension

Das war nicht das Wechselbad der Gefühle, was ich erwartet habe!

Gut gegen Nordwind - Daniel Glattauer

Gut gegen Nordwind
von Daniel Glattauer

Mit eigenen Worten
Eines Tages möchte Emma ihr Zeitungsabo kündigen und macht dabei einen schicksalshaften Tippfehler. Die Email kommt nicht bei der Zeitung an, sondern bei Leo Leike. Die Beiden schreiben sich häufiger und kommen sich so immer näher. Doch wie nah kann einem jemand sein, den man nur aus Emails kennt?

Wirkung
Ich weiß nicht was ich mit diesem Cover anfangen soll. Ja, dort sitzt eine Frau auf dem Bett und denkt wahrscheinlich nach, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich das Cover unglaublich unschön finde. Der Titel hingegen ist ganz niedlich, weil er auch im Buch vorkommt und öfter genannt wird. Äußerlich wirklich nicht so meins.

Positives
Es war sehr leicht in die Geschichte einzusteigen, man konnte verfolgen, wie Leo und Emma sich kennenlernen und warum., so war man auf dem gleichen Informationsstand, wie die beiden Protagonisten. Die Texte, die die beiden sich geschrieben haben waren meist recht angenehm zu lesen, manchmal aber ich ein wenig anstrengend, wenn es ein wenig "hochtrabender" geschrieben wurde. Sowohl Emma als auch Leo lernen wir nur über die Emails kennen, die die Beiden sich gegenseitig schreiben, das heißt, wie wissen haargenau so viel wie auch der jeweils andere. Ich finde das eigentlich ziemlich interessant und habe mir auch ein eigenes Bild von den Beiden im Kopf gemacht, leider waren sie mir aber eher unsympathisch. Der Anfang und das Ende der Geschichte fand ich wirklich ziemlich gut und auch spannend, man hat gemerkt, dass es knistert und dass sich was entwickelt, bzw. dass was passiert! Vor allem das Ende fand ich absolut nachvollziehbar. Es hätte mich jedoch mehr schocken können, wenn ich nicht schon gewusst hätte, dass es einen zweiten Teil gibt.

Negatives
Es gab einige Formulierungen in diesem Buch, die mir nicht ganz geläufig waren, wie "Wie tun wir weiter?". Ich schätze aber, dass es ganz normale Redewendungen in Österreich sind. Es war für mich trotzdem ein wenig schwierig zu lesen. Mein Hauptkritikpunkt ist aber allerdings der Verlauf. Ich kam damit einfach nicht klar. Wie ich schon bei Positives erwähnt habe, war der Anfang wirklich gut und das Ende auch, aber das dazwischen? Herjeh, hat mich das gelangweilt. Dieses Hin und Her und Her und Hin, das war nun wirklich nichts für mich. Wenn es wenigstens mit tiefgreifenden Emotionen ausgeschmückt gewesen wäre .. aber nein, die meiste Zeit haben sie sich eigentlich angezickt. Okay, eine Passage nehm ich noch außervor, weil das ganz witzig war, will ich jetzt aber nicht verraten, weil es sonst zu sehr spoilern würde.

Zitat
Einziger Nachteil: Vegetarierin, aber man muss immer nur sagen, "Das ist Tofu", dann isst sie auch Fleisch.

Bewertung
Note 3 {befriedigend}
Es haben mir vorher alle sehr viel Hoffnungen gemacht, dass dieses Buch ein echter Pageturner ist und man einfach unbedingt weiterlesen muss. Was ich beim Lesen empfunden habe, war meist leider reine Langeweile. Ich fand dieses Hin und Her einfach absolut unbefriedigend, weil nichts passiert ist. Einzig die Idee, der Einstieg und das Ende haben mir richtig gut gefallen. Schreibstil und Charaktere waren okay und der Verlauf war meiner Meinung nach wirklich nicht erwähnenswert.
Ich würde dieses Buch Lesern empfehlen, die nicht so hohe Erwartungen an das Buch haben und einfach eine leichte Lektüre für zwischendurch lesen wollen.