Die große Liebe überdauert Generationen
Bewertet mit 4 Sternen
Die beiden Schwestern Anne-Marie (Anne) und Marie-Louise (Lou), sowie deren Cousine Lisa-Marie treffen sich regelmäßig zum Kaffeeklatsch mit ihren Müttern, den Zwillingen Katherina und Helene. Eigentlich tun sie das nur, um die Familientradition nicht zu brechen, denn zu sagen haben sie sich nicht viel. Dazu haben sie sich viel zu weit auseinandergelebt: Anne ist mit einem Chefarzt verheiratet und hat drei Kinder im Teeniealter; Lou ist erfolgreiche Innenarchitektin und mit einem Reporter liiert; Lisa-Marie ist als Single ständig auf Männersuche und hat eine eigene kleine Buchhandlung.
Als der Bruder der Zwillinge und damit der Onkel der drei Cousinen stirbt, hinterlässt er einen Bauernhof in Pfronten im Allgäu. Während die trauernden Schwestern gemeinsam wie geplant zur Kur fahren, machen sich die drei Frauen um die 40 ohne landwirtschaftliche Erfahrung gemeinsam auf in Richtung Bayern. Schon die Fahrt gestaltet sich recht abenteuerlich, aber was sie auf dem Hof erwartet, sind nicht nur Chaos und Streit, sondern auch Enthüllungen der ganz anderen Art, die sie alle betreffen und einander näher bringen.
Was mit der großen Liebe zwischen Marie Thune und dem deutlich jüngeren Johann Zabel während des zweiten Weltkriegs in Masuren (Ostpreußen) begann, wird über die Generationen hinweg weitergetragen: Es gibt sie, die Liebe auf den ersten Blick - und zwar unabhängig von allen Konventionen.
Heike Wanner schafft es immer wieder schwierige Situationen aufgelockert und mit einer guten Portion Situationskomik zu erzählen. So ist auch „Weibersommer“ letztlich eine sehr kurzweilige Lektüre, die einen immer wieder zum Schmunzeln bringt, einen träumen lässt und vielleicht sogar ein bisschen nachdenklich macht.