Rezension

Zicken, Zank und Happy End für alle

Weibersommer - Heike Wanner

Weibersommer
von Heike Wanner

Bewertet mit 3 Sternen

In "Weibersommer" von Heike Wanner geht es um drei Frauen (zwei Schwestern und ihre Cousine) die nach dem Tod von Onkel Horst von Dortmund kurzerhand ins Allgäu fahren, um sich dort um seinen Hof und die Tiere zu kümmern.

Eigentlich sehen die Frauen und ihre beiden Mütter sich einmal im Monat zum Kaffeeklatsch, sind aber froh, wenn der Tag vorbei ist. Nun werden sie (die beiden Mütter fahren in Kur) drei Wochen gemeinsam auf dem Hof miteinander auskommen müssen: die gestresste Haus-, Ehefrau und Mutter, die reiche Karrierefrau und die Buchhändlerin mit eigenem Laden. Alle drei haben ihre Probleme und Macken und geraten dauernd aneinander.
Zu Beginn des Buches bestand es fast ausschließlich aus den Zickereien und das war echt anstrengend. Die Wortwahl dabei fand ich jedoch authentisch.
Mit der Zeit kommen die drei aber mehr oder minder miteinander aus und als sie dann das große Familiengeheimnis entdecken, rückt die Familie doch näher zusammen als sie gedacht hatten.

Der Schreibstil gefiel mir ganz gut. Sympathisch wird hier wohl jedem diejenige der dreien sein, deren Lebensstil man am ehesten nachempfindet. Ich fand die imensen Streitereien, Zickereien entsetzlich nervig. Zum Glück geht es in meinem echten Leben nicht so ab, das wäre grauenvoll und hat mich auch im Buch genervt.
Das Ende war mir, wie leider recht häufig bei solch leichten Romanen, doch etwas zu einfach. Ziehen wir eben alle dahin und leben Friede-Freude-Eierkuchen zusammen. Huuui... Wenn es doch so einfach im echten Leben wäre! Es darf gern Happy Ends geben, da bin ich total für, aber kann man diese nicht mit etwas mehr Realismus verpacken?

Fazit: leichte Sommerlektüre mit drei Hitzköpfen und einem langweiligen Zwillingspaar als deren Mütter.