Rezension

Frauenroman

Weibersommer - Heike Wanner

Weibersommer
von Heike Wanner

Bewertet mit 4 Sternen

Weibersommer – so der Buchtitel – bedeutet als Gegenstück zu Altweibersommer Frühling. Und den erleben unsere Protagonistinnen Lisa-Marie, Marie-Luise und Anne-Marie in der Tat auf einem geerbten Bauernhof im allgäuischen Pfronten. Die drei völlig unterschiedlichen Cousinen aus der Stadt meistern das ungewohnte Landleben sowie mitgebrachte  persönliche Probleme. Das und völlig überraschende Erkenntnisse über ihre Familiengeschichte lassen sie zusammenrücken. Auf dem Hof wird „geweint, gelacht, erzählt, gebeichtet, gestritten und sich wieder versöhnt“ (S.334). Am Ende steht die Erkenntnis, dass dort „Familie“ ist (S.334).

 

Die Geschichte wird liebevoll und erfrischend erzählt. Gedacht für Frauen, lässt sie sicherlich so manche Leserin sich in der einen oder anderen Romanfigur wiederfinden. Wenngleich es immer wieder interessante Wendungen gibt, bleibt der Ausgang insgesamt recht vorhersehbar. Geboten wird kurzweilige Unterhaltung. Dafür sorgen auch eingestreute humorvolle Textstellen, z.B. Annes Vergleich ihrer undankbaren Hausfrauenarbeit mit der Arbeit auf einem Bauernhof („Auch hier wische ich den Mist weg, den andere hinterlassen haben, bekämpfe das Chaos, das oft schlimmer ist als im Hühnerstall, oder muss mich mit Wesen herumschlagen, die viel aggressiver sind als ein launisches Volk Honigbienen.“ – S.49).

 

Lobenswert ist abschließend das phantasievoll gestaltete Cover. Der Einband ist nach Art eines Passepartouts gemacht: Eine Tasse mit Kirschen ist ausgestanzt; das Motiv ist dann auf der darunter befindlichen Buchseite abgebildet.