Rezension

Ein Buch das mich leider erst auf den letzten Seiten so richtig packen konnte

Wir zwei in fremden Galaxien - Kate Ling

Wir zwei in fremden Galaxien
von Kate Ling

Bewertet mit 3 Sternen

In Seren Leben steht bald ein großes Ereignis bevor. Sie beendet ihre „Schulzeit“ und wird erfahren in welcher Abteilung sie die nächsten zwei Jahre ihren Dienst leisten muss. Darauf hat sie so gar keine Lust, denn eigentlich ist doch gefühlt eh alles umsonst. Seren lebt auf der Ventura. Einem Raumschiff das sich auf einer 700 Jährigen Reise durch den Weltraum befindet und auf dem alle Menschen eigentlich nur dafür da sind um die Mission am Laufen zu halten. Entweder sie leisten ihren Dienst oder sie bekommen mit ihren ihnen zugewiesenen Lebenspartnern möglichst bald Kinder. Seren will sich damit auf keinen Fall abfinden, sie will mehr vom Leben als das was ihr die Mission vorschreibt und vor allem will sie mit ihrem zugewiesenen Partner nichts zu tun haben.
Der einzige Lichtblick im tristen Alltag ist da Domingo, der sofort ihr Herz erobern kann. Dabei sind Beziehungen außerhalb der zugewiesenen verboten…
Als das Buch erschienen ist, wusste ich sofort dass ich es lesen muss. Ich liebe SciFi jeder Art und ich wollte unbedingt mehr über die Reise der Ventura erfahren. Allerdings konnte mich das Buch zunächst überhaupt nicht so packen wie erhofft. Dafür verantwortlich ist auch Seren, deren Charakter und Auftreten ich zunächst so gar nicht mochte.
Sie ist sehr unsympathisch, motzig und auch stellenweise einfach unvernünftig.
Klar kann ich nachvollziehen das sie mit dem System auf der Ventura nicht einverstanden ist, ich hätte da auch absolut keinen Bock drauf. Allerdings kann man das auch ein wenig anders angehen ohne dabei alles und jeden sofort niederzumachen und abzulehnen. Ich mag eigentlich rebellische Charaktere und es war anhand des Lebens und den Vorschriften auf dem Schiff klar dass es eine Rebellion durch die Charaktere geben muss, hier war das aber schon recht flach. Ich hatte gehofft mehr Zugang zu Domingo zu bekommen, aber auch dieser bleibt recht flach und stereotypisch. Vor allem mit der Liebesgeschichte zwischen den beiden konnte ich so gar nichts anfangen. Es ist wieder so eine typische Liebe-auf-den-ersten-Blick Sache. Das ist grundsätzlich nicht schlimm, ich mag das sogar im passenden Umfeld sogar gerne. Hier hat das aber dazu geführt das siech Seren noch unberechenbarer und unvernünftiger aufführt als eh schon. Sehr schade.
Ansonsten hat mir auch einfach noch ein wenig mehr Information zum Schiff selbst und zur Mission gefehlt. Das blieb alles ziemlich im Hintergrund und das fand ich als bekennender SciFi-Liebhaber zu wenig an Information. Auch bei Jugendbüchern darf es gerne ein wenig mehr Worldbuilding sein.
Action kommt in die Sache erst gegen Ende des Buches bei dem einige Ereignisse in Gang kommen die mich dann doch fesseln konnten und bei denen mich ein paar Charaktere doch überrascht haben.
Die letzten Seiten des Buches habe ich verschlungen, der Rest der knapp 336 Seiten ließ sich allerdings auch flüssig und flott lesen. Aber gepackt hat es mich eben erst am Ende und das ist wahnsinnig Schade. Ich will nach dem offenen Ende aber auf jeden Fall wissen wie es weitergeht und ob die Protagonisten die neuen Herausforderungen meistern können. Ich hoffe ja das Seren sich dann endlich als vernünftige und verlässliche Prota zu erkennen gibt.
Ein Buch das mich leider erst auf den letzten Seiten so richtig packen konnte. Große Schwierigkeiten hatte ich mit der motzigen Art der Protagonistin und der etwas unausgegorenen Liebesgeschichte. Außerdem haben mir Informationen zum Raumschiff, dem Alltag und der Mission gefehlt. Es blieb auf jeden Fall hinter meinen Erwartungen zurück und ich hoffe sehr dass sich die Punkte im zweiten Band bessern. Wissen wie es weitergeht will ich auf jeden Fall denn das Ende ist sehr offen.
 

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