Rezension

Ein ganz großes Werk!

Das Mädchen mit dem Haifischherz - Jenni Fagan

Das Mädchen mit dem Haifischherz
von Jenni Fagan

Erschreckend, realistisch, vulgär. Eine traurige Geschichte über ein Mädchen, dass man eigentlich nur lieb haben kann.

Meinung

Das Cover ist wirr, nicht wahllos, es zeigt Anais und ganz viele verschiedene Gegenstände. Es ist bunt und sticht sofort ins Auge. Der dunkle Grund ist die perfekte Ergänzung zum Gesamtbild. Man hat eigentlich beim Ansehen des Covers keine Vorstellung davon, was es mit dem Buch zu tun haben könnte und man verbindet es vielleicht auch mit der Marke Ed Hardy. Aber eigentlich ist es schon sehr offensichtlich gestaltet. Ich finde es ist ein optisch sehr schönes Cover und lässt sich gut präsentieren. Ich mag es sehr!

Wer schon immer mal in einem Polizeiwagen mitfahren wollte, kann dies gleich zu Beginn der Geschichte tun. Man wird in das Panoptikum geliefert, eine Jugendhilfe Zentrum, oder auch eher, der letzte Weg vor der geschlossenen Anstalt, geliefert. Dort verbringt man fast die gesamte Zeit, aber ab und an reist man gemeinsam mit Anais auch durch die Gegend, seid gespannt, wohin die Reise gehen wird..

Anais Hendriks ist ein fünfzenjähriges Mädchen, welches bereits in jungen Jahren viel schlimmes Erleben musste. Sie hat bereits mehrfach neue Adoptiveltern und Pflegefamilien gehabt und wurde von Anstalt zu Anstalt geschoben. Drogen, Gewalt und Probleme bestimmen ihren Alltag. Sie ist eigentlich sehr liebenswürdig, wie ich finde, aber ich glaube, das muss man wieder für sich selbst bestimmen.
Shortie und Tash, zwei Mädchen, die gemeinsam mit Anais im Panoptikum wohnhaft sind, spielen eine sehr wichtige Rolle. Ich finde sogar eine der Wichtigsten. Sie werden einem schon sehr früh begegnen und auch weiterhin bis zum Ende begleiten.
Der Autorin ist es gelungen sehr viele und spezielle Charaktere zu erschaffen. Man kann einen guten Überblick darüber behalten und hat nicht das Problem, zu vergessen, wer wer ist.

Viele sind anfänglich sehr abgeschreckt von der doch schon sehr vulgären Sprache. Ich gebe zu, ich war erschrocken aber ich fand es sehr angepasst und wenn man mal von der Perspektive ausgeht, sehr passend. Ich war fasziniert, wie toll die Autorin sich mit der Sprache auseinandergesetzt hat, wie sie herumexperimentiert hat und einem so manches Schmunzeln gezaubert hat. Man kann sich eigentlich recht flott an die Sprache gewöhnen, da sie absolut nicht anstrengend ist. Was für mich dann anstrengend wurde, wenn es um die Begrifflichkeiten der Drogen und so weiter ging, damit kenne ich mich nämlich gar nicht aus.

Jenni Fagan ist mit dem Buch eine sehr traurige und auch sehr realistische Geschichte gelungen. Sie ist gar nicht so weit hergeholt. Ich habe mich selten so hilflos Gefühl, beim Lesen eines Buches, denn man möchte am liebsten einfach helfen und kann nichts tun. Das war echt grausam für mich.

Ich war anfangs ein bisschen durcheinander, da das Buch sehr wirr geschrieben ist und man erst nach ca. 60 Seiten langsam einen richtigen Überblick über das Geschehen gewinnt. Dennoch war ich gefesselt und sehr interessiert. Es war ein ständiger Trip, den man begleitet und vielleicht auch selbst durch das Buch erlebt hat. Es war so anders, dass es wieder sehr gut war.

Ausfürhliche Rezension auf meinem Blog: http://zuendegelesen.wordpress.com