Rezension

Ein Roman ohne viel Emotionen und Tiefgang

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt - Kristina Günak

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
von Kristina Günak

Bewertet mit 2 Sternen

Inhaltsangabe:

Bea Weidemann arbeitet in einem kleinen Verlag, dessen letzter Lichtblick der Bestseller-Autor Tim Bergmann ist, da der Verlag derweil in finanziellen Schwierigkeiten steckt und kurz vor dem Aus steht. Allerdings erweist Tim Bergmann sich als extrem schwierig und ist nicht sonderlich davon überzeugt für irgendwelche Werbezwecke sein Buch betreffend im Rampenlicht zu stehen und dem Verlag somit aus der Patsche zu helfen. Bea wird jedoch abkommandiert als persönliche Beauftragte für eben diesen Autor zu Verfügung zu stehen und ihn auf Schritt und Tritt bei einer Lesereise zu begleiten…

Meine Meinung:

„Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt“ von Kristina Günak ist ein Liebesroman, der mich eher enttäuscht zurück gelassen hat. Für mich ist es eigentlich eher nur ein Roman, denn die Liebe und Emotionen habe ich leider vergeblich gesucht.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir nicht sonderlich leicht gefallen und der Plot braucht ziemlich lange um erst einmal auf den Punkt zu kommen. Die Geschichte ist sehr langatmig, da sie ohne richtige Handlung und ohne jeglichen Spannungsbogen einfach so vor sich hin plätschert. Zwar besitzt sie hier und da einzelne humorvolle Spitzen und lies sich durch einen einfachen Schreibstil leicht lesen; allerdings kam mir dieser ansonsten eher recht gefühllos vor. Keine richtigen Höhen und Tiefen, keine plötzlichen Wendungen oder Überraschungen, alles war wenn eher relativ vorhersehbar oder eben auf einer Ebene.

Eine Flut aus Nebenschauplätzen und Familienwirrwarr haben eher von der eigentlichen Geschichte abgelenkt, statt die Handlung zu formen und zu unterstreichen. Den einzigen Pluspunkt kann ich für die Grundidee und die Thematik „das Arbeitsleben eines Verlages mit Blick hinter die Kulissen“ geben, dessen Potenzial jedoch nicht vollständig ausgeschöpft wurde. Diese Einblicke haben mir sehr gut gefallen.

Aber nicht nur der Plot blieb emotionslos und ohne Tiefgang. Auch die Hauptcharaktere blieben blass und ich konnte keine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen. Ihre Gedankengänge blieben mir mehr oder weniger verborgen oder waren mir völlig fremd. Ihr ganzes Tun und Handeln lies mich eher kalt und auch ihre zwischenmenschliche Beziehung kratzte nur am Rande der Emotionen und blieb ansonsten eher oberflächlich. Ihre Persönlichkeit ist irgendwie durchweg auf einem Punkt stehen geblieben und ich konnte keine wirkliche Entwicklung ausmachen. Ein wenig mehr Emotionen, ein Hauch mehr Romantik und (gerne auch feurige) Leidenschaft hätten der Geschichte gut getan und mehr Leben eingehaucht.

Des Weiteren gingen mir die Hauptcharaktere mit ihrer Art und ihrem Umgang miteinander teils eher auf den Nerv und wirkten mmh wie soll ich sagen zu klischeehaft und naiv. Sind vielleicht nicht ganz die richtigen Worte, aber ich hätte beide einfach gegen die Wand klatschen können. Die Nebencharaktere fand ich hingegen jedoch sehr gut gewählt und auch passend gezeichnet.

Ansonsten empfand ich die Geschichte jedoch leider eher als Aneinanderreihung von langweiligen Geschehnissen, die irgendwie miteinander verstrickt sind um am Ende ein Gesamtbild zu ergeben und die Auflösung ergeben, weshalb sich unsere Charaktere so sind, wie sie sind. Mit einem seichten Happy End, das zu einer seichten Geschichte passt, aber eben nicht vom Hocker haut.

Fazit:

„Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt“ von Kristina Günak ist ein Liebesroman, der mich eher enttäuscht zurück gelassen hat. Die Geschichte plätschert leider nur seicht vor sich hin – es fehlt an Emotionen und Tiefgang um diese und auch ihre Charaktere lebendig werden zu lassen!