Rezension

Ein schönes Buch für zwischendurch, in dem es nur wenigen mangelt

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt - Kristina Günak

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
von Kristina Günak

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Bea Weidemann kann es nicht fassen: Schlimm genug, dass ihr kleiner Verlag in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Aber dass sie nun als Tim Bergmanns persönliche Anstandsdame abgestellt wird und mit ihm den Verlag retten soll, ist einfach zu viel für die junge PR-Referentin. Denn der schwierige Bestseller-Autor lässt sich von nichts und niemandem etwas vorschreiben – und ist genau die Sorte Mann, um die Bea sonst einen weiten Bogen macht. Herzklopfen hin oder her. Doch während sie versucht, das Chaos von Tim – und sich – abzuwenden, merkt sie bald, dass auch die Liebe absolut nichts von ihren Plänen hält …

Meine Meinung:

Das Cover von "Wer weiß schon wie man Liebe schreibt" fällt dadurch auf, das auf dem Cover keine Menschen zu sehen sind, was bei Büchern inzwischen sehr selten zu sein scheint. Auch sehr schön an dem Cover sind die kleinen goldenen Glitzerpunkte, die das Cover zieren. Sie lassen das Buch noch mehr zu einem Blickfang werden.
Am Anfang des Buches erfährt man ein paar Kleinigkeiten über Beas Lebensumstände und auch ein paar Hinweise darauf, wie ihr Leben früher war. Auch über Beas Leben im Verlag, über den Zustand des Verlages und ein paar Zukunftsaussichten erfährt man etwas.
Bea und Tim sind in meinen Augen beide zwei sehr sympathische Charaktere. Beide haben eine sehr schwere Vergangenheit, die man niemanden wünscht, und doch haben beide es geschafft ein (mehr oder weniger) erfülltes Leben zu leben.
Bea ist vor allem an Anfang des Buches eine Person, die versucht es allen recht zu machen und sich dadurch nur noch mehr Arbeit aufhalst. Sie schafft es nur sehr selten, mal nein zu sagen. Sie hat anderen Menschen wenige Grenzen gesetzt und nicht viel herum kommandieren lassen, was viele Menschen versucht haben auszunutzen. Wie zum Beispiel ihre Kollegin und auch ihre Mutter, die in gewisser Weise von Bea verlang hat, sich neben einen Vollzeitjob sich noch um die Kinder (von Beas Mutter) zu kümmern, obwohl Bea noch mehr Geschwister hat, die dabei hätten helfe können.
Ein weiterer Charakter, den ich unsympathisch finde, ist Beas Freundin aus München. Diese Freundin interessiert sich nur für sich selbst und scheint das Leid anderer Menschen zu genießen oder zu ignorieren.
Sehr sympathisch ist mir hingegen Tim. Er gibt sich sehr hart, kann aber auch sehr lieb sein und sich sozial engagieren. Eine weitere Sache, die ihn mir sympathisch macht, ist das er nur in kleinen Buchhandlungen lesen möchte und die großen Ketten meidet.
Eine Sache, die ich an dem Buch an sich sehr schön finde, ist das nicht die Liebesgeschichte im Vordergrund steht, sondern der Verlag und die Schwierigkeiten von dem Verlag.
Die Idee des Buches habe ich so in noch keinem anderen Buch gelesen, was mich sehr gefreut hat, auch wenn ich mich jetzt frage, ob das arbeiten in einem Verlag wirklich so abläuft, wie es in dem Buch beschrieben wurde.
Das Buch hat sich in meinen Augen sehr gut und flüssig lesen lassen. Ich habe nie gemerkt, wie weit ich eigentlich schon mit dem Buch bin. Ich musste öfters während des Lesens lachen, aber es war kein erzwungener Humor, in dem Buch, sondern eher Situationskomik.
Ich hätte mir allerdings in ein paar Szenen gewünscht, dass diese mehr ausformuliert worden wären.
Ein paar Klischees sind in dem Buch zwar auch enthalten, aber das war ganz schön und insgeheim habe ich auch das ein oder andere Klischee erwartet.
Auch die Verwendung von dem Ausdruck "... von hier bis nach Meppen" (S.166 Z.3 und öfters) finde ich sehr schön, da ich den Ausdruck bisher noch nie in einem Buch gelesen habe, selbst aber andauernd verwende. 
Ein paar offene Fragen geistern zwar noch in meinem Kopf rum -Wie geht es weiter? Aus welchen Teil von Bremen kommt Tim? etc - aber vielleicht geht es ja irgendwann mit einem zweitem Buch weiter.

Mein Fazit:

Zwar habe ich nach beenden von "Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt" noch ein paar offene Fragen im Kopf, aber vielleicht werden die ja noch irgendwann beantwortet.
In meinen Augen ist "Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt" ein sehr schönes Buch für zwischendurch, in dem es an Liebe und Spannung nur wenig mangelt.
Ich gebe dem Buch knappe 5 Rosen.