Rezension

Eine Frage der Herkunft

Sepia 1: Sepia und das Erwachen der Tintenmagie -

Sepia 1: Sepia und das Erwachen der Tintenmagie
von Theresa Bell

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Dass in Flohall Tinte und Bücher wertvoller sind als Gold merkt die zwölf­jäh­rige Sepia schon bei ihrer An­kunft in der be­rühm­ten Hafen­stadt mit ihrer duf­ten­den Tinte und dem flüs­tern­den Papier. Bei Sil­ber­silbe, einem der drei gro­ßen Meis­ter, soll sie das Hand­werk des Buch­drucks ler­nen. Wa­rum wurde gerade sie aus­ge­wählt – ein toll­pat­schi­ges Wai­sen­mäd­chen, das stän­dig Tin­ten­flecken an den Fingern hat? Bald findet Sepia in Niki und San­zio treue Freunde und er­lebt ihr ers­tes Fun­kel­fest. Doch es ge­sche­hen merk­wür­dige Dinge in Flo­hall. Tinte geht ver­lo­ren, düs­tere Ge­stal­ten schlei­chen um­her, und dann ver­schwin­den die Meis­ter. Sepia ahnt, dass das mit dem Tin­ten­krieg zu tun hat, und mit einem dunk­len Alche­mis­ten, den alle für längst be­siegt ge­hal­ten haben.

Auftakt einer Trilogie mit Suchtpotenzial

 

Rezension:

12 Jahre lebte Sepia im Waisenhaus. Wer ihre Eltern waren, weiß sie nicht, nur dass sie als Baby von Frem­den dort ab­ge­ge­ben wurde. Dann wird sie un­er­war­tet mit einer Kut­sche nach Flo­hall ge­bracht, wo sie beim Meis­ter Sil­ber­silbe, dem be­rühm­ten Buch­drucker in die Lehre ge­hen soll. Hier lernt sie auch Niki, die Toch­ter der be­rühm­ten Buch­illus­tra­tor-Meis­terin, und San­zio, dem Lehr­ling des eben­so be­rühm­ten Buch­bin­der-Meis­ters, ken­nen. Als un­heim­liche Ge­stal­ten auf­tau­chen und die 3 Meis­ter plötz­lich ver­schwin­den, müs­sen sich die 3 Freunde der Ge­fahr stel­len.

Theresa Bell siedelt das jugendliche Fantasy-Abenteuer ihrer Prota­gonis­tin Sepia in einer Welt an, die vom tech­ni­schen Stand unse­rer zu Ende des 19. Jahr­hun­derts ähnelt, in der magi­sche Ele­mente aber real und auch all­ge­mein be­kannt sind. Die Prota­gonis­tin und ihre etwas gleich­alt­ri­gen Freun­de wis­sen, dass es etwa zur Zeit ihrer Ge­burt in ihrer Hei­mat­stadt einen ge­fähr­li­chen Al­che­mis­ten gab, der be­siegt wurde, und die Al­che­mie des­halb als ver­ru­fen gilt. Dass das ge­mein­same Aben­teuer genau in die­sen The­men­kreis hinein­führt, ist für den Genre-affi­nen Leser na­tür­lich keine große Über­ra­schung. Der Auto­rin ge­lingen dabei durch­aus inno­va­tive Ele­mente, die man (oder zu­min­dest ich) noch nicht aus ande­ren Wer­ken des Genres kennt. Auch The­men der Buch­her­stel­lung wer­den ein­ge­bun­den. Na­tür­lich wer­den auch die Freund­schaft und das Ver­trauen zwi­schen der Haupt­fi­gur Sepia und ihren Co-Prota­gonis­ten San­zio und Niki ge­nau­so the­ma­ti­siert wie die Her­kunft des Wai­sen­mäd­chens. Am Ende wirkt die Ge­schichte so in sich ab­ge­schlos­sen, dass man fast ver­ges­sen könnte, dass noch 2 Bände fol­gen sol­len. Auf den wei­te­ren Ver­lauf darf man ge­spannt sein.

Die Autorin belässt den Fokus stets auf ihrer Protagonistin, sodass der Leser nie einen In­for­ma­ti­ons­vor­sprung ge­gen­über die­ser be­kommt. Wie das Buch selbst kann auch die Hör­buch­um­set­zung über­zeu­gen.

 

Fazit:

Die Autorin geht das Grundthema Magie in dieser jugendlichen Fan­tasy-Tri­logi von einer gänz­lich un­er­war­te­ten Seite an.

 

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