Eine herzerwärmende Geschichte
„Die Flammende“ ist am Anfang etwas anstrengend zu lesen. Bis sich die erdachte Welt von Kristin Cashore vor dem Leser aufgebaut und man sich darin zurechtgefunden hat, dauert es ein wenig. Der Roman spielt in der gleichen Welt wie „Die Beschenkte“, aber in einem anderen Königreich. Die beiden Königreiche scheinen nichts voneinander zu wissen. In der Welt von Fire gibt es Wesen, welche man Monster nennt, und die sich in ihrer Farbenpracht von den normalen Wesen unterscheiden. Fire´s Vater Cansrel war ein Monster. Ich bin nicht ganz schlau aus der Beschreibung geworden und konnte mir diesen Charakter bildlich nicht gut vorstellen, obwohl sein Charakter durch Fires Rückblenden gut beschrieben wurde.
Fire fand ich sehr gut dargestellt und durch die gute Charakterzeichnung konnte man als Leser richtig mit ihr mitfühlen und mitfiebern. Mitfühlen konnte man in dem Roman sehr gut, denn Fire ist ein Charakter, der mehr Tiefen als Höhen erlebt und immer ihr Inneres vor Verletzungen schützen muss. Durch ihre Haare und ihre „Monsterhaftigkeit“ reagieren die Menschen auf sie und nicht im positiven Sinne.
Auch die anderen Charaktere haben mir gut gefallen und die Autorin hat sie alle gut dargestellt, so dass es eine interessante Mischung war und beim Lesen keine Langeweile aufkam. Prinz Brigan und Archer haben mir als Charaktere auch sehr gut gefallen. Sie sind vom Charakter her verschieden, aber beide liebenswürdig auf ihre Weise. Ihre Beziehungen zu Fire sind ganz unterschiedlich und geben dem Roman die richtige Würze in der Liebesgeschichte.
Auch ansonsten ist der Roman spannend und von politischen Intrigen durchzogen. Er ist aber trotzdem überschaubar und den politischen Geschehen kann man gut folgen.
Fazit
Die Geschichte braucht ein bisschen, bis sie in Schwung kommt und der Anfang ist nicht ganz leicht zu lesen und zu verstehen. Ist man aber mit dem neuen Königreich und den „Monstern“ vertraut geworden, entfaltet sich nach und nach eine interessante und herzerwärmende Geschichte. Wer den ersten Band „Die Beschenkte“ kennt, wird auch eine Parallele hierzu in diesem Band finden.