Rezension

Einfach unglaublich

Der Palast der Borgia - Sarah Dunant

Der Palast der Borgia
von Sarah Dunant

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Roman "Der Palast der Borgia" von Sarah Dunant erzählt die Geschichte der Familie Borgia. Er beginnt Ende des 15 Jahrhunderts in Rom. Rodrigo Borgia wird zu Papst Alexander VI gewählt und der Leser bekommt einen kleinen Einblick in sein Leben und das seiner Familie. Des weiteren erfährt der Leser auch etwas über die Machtverhältnisse in Italien zu dieser Zeit.

Ich habe die Leseprobe gelesen, weil mich das Cover angesprochen hat. Eine Frau von hinten in einem prächtigen roten Kleid vor der Kulisse Roms. Aber nicht nur die Covergestaltung sondern auch der Titel "Der Palast der Borgia" ließen mich zu dem Buch greifen. Hauptgrund war Neugier. Ich hatte vor einigen Jahren mal die sechsteilige Fernsehserie über die Familie gesehen und war davon fasziniert gewesen. Seitdem wollte ich immer mehr erfahren, hatte aber nie Gelegenheit, mich mit dem Thema richtig auseinander zu setzen.
Doch dann kam diese Buch. Auch wenn es vielleicht zum Teil nur Fiktion ist, so glaube ich doch, dass die Autorin einen Großteil gut recherchiert hat. Sie hat die gesamte Familie zu Protagonisten gemacht. Jedoch konnte sie sich nicht verkneifen Cesar und Lucrezia, beides uneheliche Kinder des Papstes, zu den wirklichen Hauptpersonen zu machen.
Den die gesamte Handlung, die in einer losen Abfolge immer mehreren Personen folgt, dreht sich nämlich zum Großteil um diese Beiden.

Die Sprache, die die Autorin verwendet ist fließend. Sie vermittelt dem Leser einen Eindruck, wie es damals in Rom aussah und wie es dort zu sich ging.
Des weiteren ist es durch ihr, dem Leser möglich, sich in einzelne Personen hineinzuversetzen und mit diesen zu fühlen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, nur fand ich es schade, dass es so mittendrin aufhörte. Natürlich ist mir klar, dass mehr als sechshundert Seiten ziemlich dick sind, aber trotzdem. Das Ende kam so plötzlich und ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin wenigstens mit dem Tod des Papstes das Buch beendet und nicht mit dem Weggang Lucrezias, denn auch, wenn sie die eigentlich Hauptperson war, so fehlte doch etwas entscheidendes.