Rezension

Opulenter Geschichtsroman mit einigen Längen

Der Palast der Borgia - Sarah Dunant

Der Palast der Borgia
von Sarah Dunant

Bewertet mit 4 Sternen

Dieser extrem seitenstarke Wälzer schildert uns das Leben der Borgia, deren Alltag durch Machtspiele, Intrigen, Mord und ähnlichem geprägt ist. Der Roman beschreibt die Ereignisse aus den Jahren 1492 bis 1501, fast 10 Jahre voller Details, also ein wahrer Schmöker.

Zu Beginn fiel mir das Lesen erst einmal schwer, denn es werden so viele Personen vorgestellt, die man sich erst einmal gar nicht alle merken kann. Doch hat man die ersten 100 Seiten gepackt, ist man durchaus gefangen von der Geschichte.

Mich hat vor allem das Leben von Lucrezia berührt, denn bei ihr merkt man am meisten wie wenig Frauen zu der damaligen Zeit doch wert waren und dass sie den Ideen der Männer wehrlos ausgesetzt waren. Zum Glück ist dies heute anders.

Man merkt dem Buch die gute Recherchearbeit an, allerdings ist alles ein wenig zu viel. Man kann das Gelesene nur schwer verdauen und verarbeiten. Ansonsten weißt der Roman einige Längen auf, die das Vorankommen nicht immer leicht gemacht haben.

Erst am Ende der Geschichte sind einem als Leser die Protagonisten nahe. Vorher schaut man mehr auf sie herab und kann nicht so richtig mit ihnen mitfühlen.

Für dieses Buch muss man jede Menge Zeit mitbringen, denn immer nur mal kurz reinlesen klappt nicht, man muss schon konstant an die 50 Seiten und mehr am Stück lesen.

Fazit: Mich hat das Buch gut unterhalten und ich wurde in eine Zeit entführt, von der ich bisher nicht allzu viel wusste. Lesenswert, wenn man sich genug für Geschichte interessiert.