Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Machtgier und Intrigen

Der Palast der Borgia - Sarah Dunant

Der Palast der Borgia
von Sarah Dunant

Bewertet mit 3.5 Sternen

August 1492. Das Konklave ist zusammengetreten um einen neuen Papst zu wählen. Unter anderem hat auch Rodrigo Borgia eine Chance. Und um diese Chance zu nutzen, besticht er andere ihn zu wählen. Am Ende heißt es: Habemus Papam, Habemus Borgia.

So werden Lucrezia und Giulia geweckt, und erfahren, dass ihr Vater bzw. ihr Geliebter zum Papst gewählt worden ist. Selbst als Papst entsagt der ehemalige Kardinal von Valencia nicht der fleischlichen Lust. Vier Kinder hat er: Cesare, Juan, Lucrezia und Jofré.   Und nun muss er dafür sorgen, dass sie gut verheiratet werden. Sein ältester Sohn Cesare ist Bischof. Doch Papst Alexander VI. will, dass er Kardinal wird. Cesare ist jedoch nicht ehelich geboren, und somit ist das eigentlich nicht möglich. Doch das ist für den Papst Alexander VI. kein Hindernis. Er sorgt für die Ehelichkeit und Cesare wird Kardinal von Valencia. Sohn Juan macht er zum Herzog und Lucrezia verheiratet er mit Giovanni Sforza, dem Herrn von Pesare. Lucrezia ist erst dreizehn Jahre alt. Sogar für Jofré findet er eine Frau obwohl dieser praktisch noch ein Kind ist, nämlich erst zwölf Jahre alt: Sancia von Aragon. Doch die Bündnisse, die er damit eingeht, halten nicht was er sich davon versprochen hat. Und nun will er Lucrezia von ihrem Gatten befreien. Er behauptet, die Ehe sei nicht vollzogen worden und somit könne man sie annullieren. Und wenn der Papst das will, dann geschieht das auch so. Denn er intrigiert und er hat die Macht. Doch bevor die Ehe annulliert wird, wohnt Lucrezia einige Zeit im Kloster, wo sie von Pedro Calderon, dem Kurier ihres Bruders Cesare informiert wird. Der nächste Ehemann ist schon ausgesucht, obwohl sie noch verheiratet ist. Doch auch er soll nicht der letzte sein….

Cesare ist Kardinal, was ihn jedoch nicht hindert, im Krieg gegen die einmarschierenden Franzosen zu kämpfen und Truppen anzuführen. Cesare ist nicht gerne Kardinal und er ist seiner Schwester sehr zugetan. Auch Lucrezia mag Cesare sehr,  jedoch ist ihr nicht klar, zumindest anfangs, wie tief die Liebe ihrer Bruders zu ihr geht. Erst als sie das bemerkt, weicht sie etwas zurück, liebt aber ihren Bruder trotzdem sehr. Doch dann tut er etwas, was Lucrezias Geschwisterliebe auf eine harte Probe stellt, sogar fast vernichtet…

Juan, der zweitälteste des Papstes, ist  immer einem Abenteuer mit Frauen nicht abgeneigt.  Er ist mit Maria Enriquez verheiratet und kommt eines Tages von Spanien zurück nach Rom.  Als er von einem Mann beleidigt wird, sorgte er dafür, dass dieser sterben muss.  Doch die Rache folgt fast auf dem Fuß und Papst Alexander VI. ist tagelang nicht ansprechbar…

Das Buch ließ sich gut lesen. Immer wieder kommt Spannung auf. Im ersten Viertel war es teilweise aber auch etwas langatmig. Doch die nachfolgende Spannung machte das dann wieder wett. Es strotzt nur so vor Intrigen und Machtmissbrauch. Die Reibereien zwischen dem Kirchenstaat und Neapel, bzw. Mailand sind gut beschrieben. Leid tat mir Lucrezia, die es sich gefallen lassen musste, hin und hergeschoben zu werden. Doch sie liebte ihren Vater über alles und gehorchte. Der Vater, Papst Alexander VI. sorgte durch Intrigen und Kriege dafür, dass seine Kinder gut versorgt waren, doch sein Sohn Cesare war noch viel schlimmer, denn seine Gier kannte keine Grenzen.  Irgendwann soll es eine Fortsetzung dieses Buches geben. Insgesamt war es recht spannend und hat mir ganz gut gefallen.