Rezension

Geschichte für Lehrbuchmuffel!

Der Palast der Borgia - Sarah Dunant

Der Palast der Borgia
von Sarah Dunant

Bewertet mit 5 Sternen

Das Jahr 1492, Rodrigo Borgia wird der neue Papst. Dies ist der große Wendepunkt im Leben von Lukrezias und ihrer drei Brüder. Plötzlich sind sie die mächtigste Familie der Stadt, und alles dreht sich nur noch um Macht, Reichtum und Ruhm…

Die Autorin Sarah Dunant ist Historikerin und hat bis ins Detail recherchiert. Dabei versuchte sie so gut es geht Fakten von Gerüchten, Verleumdung und Legende zu trennen.

"Der Palast der Borgia" erzählt die Geschichte der machthungrigen Familie. Der Leser erfährt alles über die Kinder der Borgia und wie sie im Spiel um die Macht eingesetzt werden, aber auch, wie sie sich entwickeln und die ihnen zugeteilten Rollen zu spielen versuchen, ihre eigenen Pläne schmieden und sich in der Gesellschaft und der Kirche hocharbeiten.

Für den Leser ist es dabei nicht immer ganz leicht den Überblick zu behalten, denn es tauchen viele verschiedene Figuren mit ihren ganz eigenen Geschichten und Problemen auf. So braucht man in jedem Abschnitt etwas Zeit um heraus zu finden, wer mit wem zu tun hat und was die Personen erreichen wollen. Hat man aber erst einmal einen Überblick über die Lage, erwartet einen eine spannende und dramatische Geschichte.

Man spürt beim Lesen, dass der Autorin das Thema wirklich am Herzen liegt, dass sie sich mit Leidenschaft in die Recherche gestürzt hat. Zwischen all den Fakten ist zwar nur wenig Platz für erzählerische Freiheiten, trotzdem weiß dieses Buch sehr gut zu unterhalten.
Für Fans von detaillierten historischen Roman ein absolutes Muss. Dem geneigten Leser sei aber gesagt, dieses Buch liest man besser nicht einfach so nebenbei, denn dann bleibt das Verständnis etwas auf der Strecke.