Rezension

historisch und persönlich

Der Palast der Borgia - Sarah Dunant

Der Palast der Borgia
von Sarah Dunant

Bewertet mit 4 Sternen

~~Der historische Roman "der Palast der Borgia" von Sarah Dunant beginnt im Jahre 1492 n.Chr. indem gerade aus dem spanische Kardinal Rodrigo Borgia der Papst Alexander VI wird. Nicht nur sein Leben, auch dass seiner Kinder ändert sich von einem Tag auf den anderen. Sie werden zum Spielball der Politik, der älteste Sohn Cesare wird noch als Teenager zum Kardinal ernannt obwohl er eine militärische Karriere anstrebte. Juan, Lukrezia und Jofre werden sehr jung verheiratet. Die Ehepartner werden nach Rang, politischer oder familiärer Zugehörigkeit oder nach Gebieten ausgesucht, die dem Machtstreben der Borgias entgegenkommt. Sobald eine Allianz als nicht mehr erstrebenswert erscheint, ist eine Trennung unvermeidlich, im Besten Fall mittels Scheidung (der Papst kann dieses durchsetzen) im Schlechtesten mit dem Tod. Insgesamt geht die Familie Borgia nicht gerade zimperlich mit ihnen nicht Wohlgesonnenen um.
Am eindrucksvollsten wird das Leben von Lukrezia geschildert, man leidet förmlich mit ihr mit. Die Zwangsheiraten und die Tötung von geliebten Menschen machen ihr schwer zu schaffen, und doch weiß sie, dass diese Vorgehensweise nicht nur in ihrer Familie üblich ist. So war das Leben der Reichen und Mächtigen im 15./ 16. Jahrhundert.
Sarah Dunant gelingt es, die historischen überlieferten Fakten mit den wahrscheinlich zutreffenden zusammen zu führen und diese zu einen bewegten historischen Roman zu verknüpfen. Manchmal wünschte ich mir die Handlung ein wenig straffer und spannender geschrieben. Auch wenn die weibliche Seite im Roman dominiert, so ist es doch kein typischer Frauenroman.