Rezension

Gelungener Auftakt

Schwesterlein, komm stirb mit mir - Karen Sander

Schwesterlein, komm stirb mit mir
von Karen Sander

Klappentext:

Du hast mich vergessen. Doch ich vergesse nicht. Eine Frau wird in ihrer Wohnung umgebracht. Regelrecht abgeschlachtet. Hauptkommissar Georg Stadler fühlt sich an einen früheren Fall erinnert. Ein Serienmörder? Keiner der Kollegen glaubt daran: Denn für die erste Tat sitzt bereits ein Mann in Haft. Stadler bittet eine Psychologin um Hilfe. Liz Montario hat im Vorjahr spektakulär eine Mordserie aufgeklärt. Sie sagt zu, obwohl sie selbst bedroht wird. Denn jemand schreibt ihr anonyme Briefe. Jemand, der sehr viel über sie weiß. Es kommt zu weiteren Morden. Und Liz beginnt sich zu fragen: Ist hier wirklich ein Serienmörder am Werk? Oder ein Mörder, der einen Serienmörder spielt?

Meine Meinung:

Der Schreibstil gefällt mir sehr, es lässt sich flüssig lesen und ist fesselnd geschrieben, sodass ich das Buch schon nach den ersten Seiten kaum noch aus der Hand legen konnte. Es gibt viele Perspektivwechsel, meist gerade dann, wenn es wirklich spannend wird. Zudem entstehen durch die eingebauten Zeitungsartikel eine Art Rückblenden, durch die der Leser über schon länger zurückliegende Geschehnisse in Kenntnis gesetzt wird und dank dessen Stück für Stück der Wahrheit näher kommt.  Bei der Beschreibung der Tatumstände nimmt die Autorin kein Blatt vor den Mund, es ist so realistisch geschildert, dass man das Gefühl hat, selbst neben der Leiche zu stehen und sich einem beinahe der Magen umdreht.

Auch die Personen sind authentisch und weisen eine gewisse Tiefe auf, die mir durchaus gefallen hat. Sowohl Georg Stadler als auch Liz Montario waren mir von Beginn an sympathisch. Stadler - bei seinen Kolleginnen als Womanizer berüchtigt - zieht Montario unerlaubt als Psychologin zur Rate, weil er sich an einen früheren Fall erinnert fühlt. Dabei ahnt er nicht, wie sehr Montario selbst in die Sache verstrickt ist. Liz, die in eine schwere Kindheit hatte, von der sie Niemanden etwas erfahren lassen will, mimt nach Außen die starke, unnahbare Frau. Doch im Inneren ist sie alles andere als das. Eigentlich lernt der Leser sie erst wirklich kennen, als ihre Fassade zu bröckeln und sie sich zu öffnen beginnt.  

Nur nach und nach erfährt man als Leser die Hintergründe der Taten, leider kann man sich dann schon relativ frühzeitig das Ende zusammenspinnen, dennoch verliert die Geschichte dadurch nicht an Spannung. Gerade am Ende wird es nochmal richtig spannend und es kommt zum Show-Down. Leider ist der Schluss ziemlich offen. Einerseits zwar für mich leider etwas unbefriedigend, andererseits bleibt so die Möglichkeit, im nächsten Teil daran anzuknüpfen.

Fazit:

Mir hat der Thriller sehr gut gefallen und ich bin auf jeden Fall schon gespannt auf den nächsten Teil. Für mich ein gelungener Auftakt zur neuen Reihe rund um zwei wirklich sympathische und gleichzeitig interessante Charaktere. Von mir dafür 5 Punkte.