Rezension

Gutes Mittelmaß

Flammenmädchen - Samantha Young

Flammenmädchen
von Samantha Young

Bewertet mit 3 Sternen

Die (fast) 18-jährige Ari denkt, dass ihr größtes Problem die zerbrochene Freundschaft zu ihrem Jugendfreund und Schwarm Charlie ist, bis sie erfährt, dass sie eigentlich kein Mensch ist: Sie ist ein Dschinn. Und nicht nur irgendeiner ...
Der Halb-Dschinn, Halb-Succubus Jai soll deshalb auch ihren Bodyguard mimen.

Ich bin ein großer Fan von Samanthas Young Erwachsenenbüchern, weshalb ich auch sehr gespannt auf ihr Jugendbuch war. Vielleicht waren meine Erwartungen deshalb auch ein bisschen zu hochgesteckt.

Die Idee an sich ist nicht schlecht. Ich habe bis jetzt er ein Buch über Dschinn gelesen und dort waren sie Flaschengeister, die einen Wünsche erfüllen. Es fiel mir trotzdem nicht schwer mich an die magischen und mächtigen Wesen zu gewöhnen, die es hier gab. Allerdings kann ich die "Kings" immer noch nicht auseinanderhalten. 
 
An der Umsetzung happert es allerdings ein bisschen: Ari ist der typische YA-Hauptcharakter, der auf einmal etwas besonderes ist. Obwohl ... Sie gefällt mir noch viel weniger als andere Vertreterinnen des Genres. Zum Beispiel das, was sie ihren "Vater" mit seiner neuen Freundin angetan hat. Das geht ja mal gar nicht! Da sie das gleich auf Seite 27 brühwarm erzählt, hatte ich gleich ein schlechtes Bild von ihr. Ich konnte bei ihr nur die Liebe zu Charlie ein bisschen verstehen. Er ist ein totales Wrack, das kifft, aber sie liebt ihn, weil sie hofft, dass er wieder so wird wie früher.
Was mich zu dem noch an der Hauptprota gestört hat, war, dass sie keine sonderliche Entwicklung durchmacht. Sie wirkte irgendwie immer fern und nicht greifbar, ich konnte einfach keine Beziehung zu ihr aufbauen.
Der dritte wichtige Charakter, Ari's "Artgenosse" Jai war auch wieder typisch YA-Roman: Gutaussehend, stark und die Weiber stehen nur so Schlange. Das hat man doch auch schon mal alles irgendwo so ähnlich gelesen.
Die Perspektive war auch ein bisschen ungeschickt gewählt. Teilweise musste ich Passagen noch mal lesen, weil ich nicht verstanden hatte, dass der Absatz zu einem völlig anderen Charakter gehörte.
Am Ende kam es mir auch so vor, als wurde überall nur ein bisschen etwas angekratzt. Ich weiß, es gibt 4 Bände, aber es war mir einfach zu wenig.

Das Cover gefällt mir wahnsinnig gut, weil es einfach zu der ganzen Geschichte passt. Die Flammen und das Mädchen, das ihn Flammen steht sehen einfach toll aus ;)

Ich denke, dass vielen die Geschichte von Ari, Charlie und Jai gefallen könnte und den Rezensionen nach zu urteilen gefällt sie auch vielen. Für mich wurden allerdings nur Klischees aufgewärmt und mit einer unsympathischen Hauptprotagonisten versehen.

Leider gefiel mir Frau Youngs erstes Jugendbuch nur mittelmäßig. Die Storyidee war gut, aber Ari als weiblicher Hauptcharakter hat ziemlich viel kaputt gemacht.