Rezension

Hatte mehr erwartet

Talon - Drachenzeit - Julie Kagawa

Talon - Drachenzeit
von Julie Kagawa

Bewertet mit 3 Sternen

Ich habe bisher viel Gutes über diese Reihe gehört und sie stand lange auf meiner Leseliste. Aber schlussendlich habe ich mir doch die Frage gestellt, ob ich nicht bald zu alt für solche Geschichten bin.

Story:
An sich habe ich gut in die Geschichte reingefunden. Die grundsätzliche Situation wird am Anfang erklärt und so konnte man sich einfach in die Geschichte fallen lassen. Doch schnell hatte ich ein ungutes Gefühl - was vor allem daran lag, dass ich den Eindruck hatte, die Geschichte schon zu kennen. Einzelne Szenen sind so klar vor meinen Augen aufgetaucht, dass ich mir sicher bin, sie schon mal gelesen zu haben. Nur weiß ich auch, dass ich Talon definitiv noch nicht gelesen habe.

Insgesamt ist die Handlung relativ einfach gehalten. Bis zur Mitte des Buches passiert schon einiges, aber rückblickend ist die Handlung doch kaum von der Stelle gekommen. Erst danach kommen so nach und nach ein paar Ereignisse, die mich aber alle nicht überrascht haben. Im Gegenteil, viele Wendungen waren meines Erachtens nach sehr vorhersehbar. So kam auch keine richtige Spannung auf.

Das Ende ... nun ja, es kam wie man das erwarten konnte. Hier hätte ich mir gerne noch ein paar Kniffe gewünscht, weil es einfach zu vorhersehbar war. Trotzdem bin ich wenigstens ein bisschen neugierig, wie der zweite Band ist. Ich hoffe sehr, dass dort ein bisschen Spannung und nicht so viel vorhersehbares dabei ist. Zudem reizt mich die Entwicklung eines Charakters.

Charaktere:
Die Protagonistin Ember hat mich so manche Nerven gekostet. Sicher ist sie unerfahren und muss sich in der normalen Welt erstmal zurecht finden. Aber ihre dauerhafte Naivität ging mir doch gehörig auf die Nerven, denn auch die offensichtlichsten Sachen hat sie nicht mal hinterfragt.

Dagegen haben mir Riley und Garret besser gefallen. Auch wenn ich über beide auch mal den Kopf geschüttelt habe, konnte ich ihre Handlungen nachvollziehen.

Embers Bruder Dante fand ich okay, aber als Persönlichkeit hat er mich leider nicht überzeugt.
Die Nebencharaktere waren okay, mal schauen, wer im nächsten Band noch dabei sein wird.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich gut lesen. Für meinen Geschmack hat sie sich manchmal ein bisschen in den Beschreibungen verloren, sodass ich auch mal Absätze übersprungen habe, weil es mich einfach nicht interessiert hat.

Das Buch wird wechselnd aus der Sicht von Ember, Garret und Riley erzählt. Die Wechsel fand ich gut, da man so bessere Eindrücke bekommen konnte. Allerdings waren sie mir eindeutig zu häufig, sodass es manchmal ein bisschen gehetzt wirkte und oft auch nicht notwendig war. Zudem kommt im Epilog auch noch die Sicht von Dante hinzu - so langsam werden es mir zu viele Sichtweisen.

Mein Fazit
Ein nicht ganz überzeugender Reihenauftakt
Da so viele die Reihe lieben, hatte ich doch ein paar Erwartungen, die aber relativ schnell verpufft sind. Die Handlung konnte mich nicht so wirklich überzeugen, vieles war einfach nur vorhersehbar. Auch mit der naiven Art der Protagonistin bin ich nicht klar gekommen. Zudem haben mich die häufigen Sichtwechsel ein bisschen gestört. Aber dem zweiten Band würde ich schon noch eine Chance geben wollen.