Rezension

Schön, aber schon da gewesen

Talon - Drachenzeit - Julie Kagawa

Talon - Drachenzeit
von Julie Kagawa

Bewertet mit 4 Sternen

Titel: Talon - Drachenzeit

OT: Talon

Autor: Julie Kagawa

Verlag: Heyne Fliegt

Ausstattung: Hardcover

Seiten: 560

Preis: 16,99 € (D)

ISBN: 978-3-453-26970-5

Erscheinungstag: 5. Oktober 2015

 

Reihe: Talon – Band 1

 

Kurzbeschreibung

 

Drachen: gefährlich, magisch, unwiderstehlich!

Strand, Meer, Partys – einen herrlichen Sommer lang darf Ember Hill das Leben eines ganz gewöhnlichen kalifornischen Mädchens leben! Danach muss sie in die strenge Welt des Talon-Ordens zurückkehren – und kämpfen. Denn Ember verbirgt ein unglaubliches Geheimnis: Sie ist ein Drache in Menschengestalt, auserwählt, um gegen die Todfeinde der Drachen, die Krieger des Geheimordens St. Georg, zu kämpfen.

Garret ist einer jener Krieger, und er hat Ember sofort als Gefahr erkannt. Doch je näher er ihr kommt, umso mehr entflammt er für das ebenso schöne wie mutige Mädchen. Und plötzlich stellt er alles, was er je über Drachen gelernt hat, infrage …

(Quelle und Bild-Copyright beim Verlag)

 

Äußere Erscheinung

 

Ganz typisch für die deutschen Werke von Julie Kagawa findet sich auf diesem Cover wieder ein Auge, auf dem der Fokus liegt und etwas mit der Story zu tun hat. Da die Protagonistin Ember ein Drache ist, ist das Auge wie auch das Gesicht drum herum mit detailreichen Schuppen ausgestattet. Nur die Nase finde ich etwas seltsam. Speziell die Wimpern und die Pupille sind unglaublich schön. Allerdings frage ich mich, wieso grün? Ember ist doch als Drache rot …

 

Meine Meinung

 

Schreibstil:

Julie Kagawas Schreibstil ist auch in ihrer neuen Reihe so flüssig und angenehm zu lesen, wie in ihren Plötzlich Fee- bzw, Plötzlich Prinz-Büchern. Dieses Mal erzählt sie allerdings nicht nur aus der Sicht einer Person, sondern insgesamt aus vier verschiedenen Sichten, was mich persönlich immer etwas verwirrt, in wessen Sicht ich mich gerade befinde, aber so extrem, dass ich mir die Frage öfters stellen musste, war es nicht.

Bei der Art, wie sie schreibt, fliegen selbst 560 Seiten einfach nur so dahin.

 

Handlung:

Die Zwillinge Ember und Dante sind in der Organisation Talon groß geworden und befinden sich nun endlich in der Assimilationsphase, das bedeutet, sie dürfen zum ersten Mal in ihrem Leben raus in die Welt, um zu lernen, wie man sich richtig in die Welt der Menschen eingliedert, denn die beiden sind eigentlich Drachen.

Jeden Morgen durchleben sie ein unerträgliches Training, bevor sie den Nachmittag für sich haben und Ember stürzt sich sofort in ihr neues Leben, findet Freunde und verliebt sich. Natürlich in einen Drachenjäger.

 

Man bemerke den Sarkasmus in diesem letzten Satz. Das ist doch ein totales Klische und außerdem schon mal so ähnlich dagewesen. Ich will jetzt hier nicht die Unterschiede darstellen, aber wer Firelight von Sophie Jordan kennt, dem wird wie mir aufgefallen sein, es hier eine ganze Menge Parallelen gibt.

 

Außer, dass vielleicht etwas weniger passiert. Wirklich. Die meiste Zeit verfolgen wir Ember und Garret, die vollkommen gegensätzliche Ziele verfolgen und doch nicht darauf kommen, dass sie eigentlich Todfeinde sind. Garret hat sogar den speziellen Auftrag, sie zu finden und kommt doch nicht drauf. Das ging mir ein wenig auf die Nerven, aber ich muss dennoch sagen, das Buch hat mich gehookt.

 

Obwohl nichts nennenswertes Spannendes geschehen ist, sondern einfach nur »die Ruhe vor dem Sturm« herrschte, konnte ich nicht aufhören zu lesen und gegen Ende kam dann alles auf einmal: Spannung, Action und auch ein wenig Romantik.

 

Ich bin jetzt kein Fan von Dreiecksgeschichten, da es wirklich auch wieder so ein Klischee ist und mittlerweile so oft dagewesen ist, aber das hier scheint darauf hinauszulaufen. Also, Leute, wenn ihr was gegen Dreieckssachen habt, ist Talon wohl nichts für euch, allerdings werde ich trotzdem weiterlesen. Firelight mochte ich sehr und ich bin auch von Talon im Moment schon sehr angetan.

 

Charaktere:

Ich habe ja schon erwähnt, dass Talon Firelight sehr ähnelt und so gibt es auch Gemeinsamkeiten zwischen den Protagonisten: Ember und Jacinda ähneln sich nicht nur in ihrem Charakter sondern auch äußerlich. Irgendwie scheint es für Drachen ja ein Klischee zu sein, feuerrote Haare und grüne Augen zu haben.

An Jacinda … ähm … Ember mochte ich ihre ungehaltete, wilde Art, Spontanität und Ausgelassenheit. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie erzwungen handelte, sondern dass es tatsächlich ihr Charakter ist, den die Autorin einfach nur aufs Papier gebracht hat.

Sie ist stark und verfügt über die Kraft, sich selbst zu schützen, von daher glaube ich, dass sie in den nächsten Bänden noch mehr glänzen wird und zu einer wahren Kämpferin wird, denn das Potenzial hat sie wirklich.

 

Garret ist im Orden des Heiligen Georgs großgeworden und dort zu einem Drachenjäger ausgebildet worden. Er ist so erzogen worden, dass er das Training und die Drachenjagd über alles stellt und einer der besten. Da er aber gleichzeitig auch einer der jüngsten ist, muss er auf eine Spezialmission und einen Drachen aufspüren, der sich gerade in Menschengestalt in Cresent Beach, Californien, aufhält: Ember.

Am Anfang war er etwas steif, aber ich hab mich schnell an ihn gewöhnt und begonnen, ihn zu mögen. Vor allem in seinem inneren Zwist habe ich mit ihm gelitten und bin gespannt, wie sich seine Entscheidungen aus Band 1 in den nächsten Büchern auswirken mögen.

 

Über Riley wissen wir Leser noch nicht so viel. Er ist, wie Ember, ein Drache und heißt eigentlich Cobalt. Früher hat er für Talon gearbeitet, doch mittlerweile hat er sich losgesagt, ist ein Einzelgänger geworden und lebt nun davon, Drachen aus Talon rauszuholen.

Er ist der besonnene Bad Boy und lässt sich in diesem ersten Band noch nicht sehr anmerken, dass er tiefere Gefühle für Ember hegt. Für ihn ist sie nur ein weiterer Drache, den es aus Talon rauszuholen gilt, aber zwischen den Zeilen steht da schon eine ganze Menge mehr. Obwohl ich ihn sehr mag, bezweifle ich aber doch, dass er Ember am Ende von sich überzeugen kann.

 

Fazit

 

Da die Idee nicht wirklich neu ist, muss ich leider einen Schmetterling abziehen. Trotzdem habe ich das Buch sehr genossen und freue mich auf die Fortsetzung.

 

Bewertung

 

4/5

 

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