Rezension

Vampire sind out, jetzt kommen die Drachen

Talon - Drachenzeit - Julie Kagawa

Talon - Drachenzeit
von Julie Kagawa

Mit der Plötzlich Fee-Reihe hat Julie Kagawa bereits ihr Können als Autorin bewiesen und gezeigt, dass sie Fantasiewesen zum Leben erwecken kann und auch bei Talon kam diese Gabe erneut zum Einsatz, nur diesmal in Form von Drachen anstatt der Feen. Einer davon ist Ember, die Protagonistin dieser Geschichte. Sie konnte mich sofort durch ihre scharfe Zunge begeistern. Sie ist weder naiv noch gutgläubig und schluckt nicht alles, was man ihr erzählt, sondern benutzt ihren Kopf, um Gesagtes zu hinterfragen. Sie ist vielleicht nicht furchtlos, doch wer ist das schon? Dafür besitzt sie viel Mut und anstatt bei den ersten Anzeichen von Gefahr den Schwanz einzuziehen und sich zu verstecken, breitet sie lieber ihre Flügel aus und spuckt einen Feuerball auf alles, was zwischen ihr und ihrem Ziel steht. Auch wenn sie einer anderen Spezies angehörte, konnte ich mich gut in sie hineinversetzen, da sie sich trotz alledem immer noch ziemlich menschlich verhalten hat. Auch wenn klar war, dass sie das Drachendasein genießt, wollte sie trotzdem dazugehören, Freundschaften schließen und für einen Sommer ein ganz normales Mädchen sein mit allem was dazugehört, wie Partys, dem Meer und auch Jungs. Und bei den Jungen, gibt es gleich zwei, die ihr Herz höher schlagen lassen. Auf der einen Seite ist da Riley oder als Drache als Cobalt bekannt, der ihren inneren Drachen weckt und bei dem sie nicht verstecken muss, was sie ist. Und dann gibt es noch Garret, bei dem sie sich ganz normal fühlen kann und nicht an ihre Zukunft in der Organisation denken muss, sondern einfach den Sommer genießen kann. Hier kündigt sich eineDreiecksbeziehung an, die in diesem Band aber noch nicht ganz so ausgeprägt ist. Sie wird wahrscheinlich erst in Band 2 vertieft werden. Auch wenn ich Dreiecksbeziehungen gegenüber eher skeptisch bin, kam sie mir hier passend und authentisch vor, da beide Jungen verschiedene Seiten von Ember berühren. Ember ist eben nicht ein normales Mädchen, nein, sie ist auf der einen Seite Drache und versucht auf der anderen Seite menschlich zu sein.
Die Idee der Geschichte gefällt mir sehr gut. Sie ist einzigartig und wie ich es bei Julie Kagawa auch nicht anderes erwartet hätte, toll umgesetzt. Trotz vereinzelter vorhersehbarer Wendungen gab es einigeÜberraschungen im Verlauf der Handlung, die die Spannung konstant oben hielten und mich an das Buch fesselten. Ich bin schon gespannt, was sich die Autorin für Band 2 überlegt hat und werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen.
Übrigens hat der Heyne Verlag wieder ganze Arbeit geleistet und dem Buch ein wunderschönes Cover verpasst, welches mir viel besser gefällt als das englische Gegenstück und gleichzeitig dem Stil der deutschen Ausgaben der Plötzlich Fee-Reihe treu bleibt.

 

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