Rezension

interessante Geschichte, doch die große Spannung bleibt aus

Unrivaled - Gewinnen ist alles - Alyson Noël

Unrivaled - Gewinnen ist alles
von Alyson Noël

Bewertet mit 4 Sternen

Die junge Schauspielerin Madison hat sich ihren Traum erfüllt – sie gehört zu den gefragtesten Promis Hollywoods. Aster, Layla und Tommy hingegen arbeiten noch daran, erfolgreich zu werden. Als Nachtclubbesitzer Ira Redman ihnen anbietet, einen seiner Clubs zu promoten, wittern sie ihre Chance. Doch nur ein Promoter kann den Wettbewerb um den bestbesuchten Club gewinnen – dabei ist jedes Mittel recht, um die Promis anzulocken.

Die Hauptfiguren sind alle mal mehr, mal weniger sympathisch:
Aster möchte Schauspielerin werden. Ganz die zukünftige Diva gibt sie sich oft hochnäsig und arrogant. Doch schnell wird deutlich, wie viel Druck auch ihr scheinbar behütetes Luxusleben auf sie ausübt.
Tommys Traum ist die Musik, doch sehr hartnäckig verfolgt er seine Pläne nicht, bietet sich mit dem Nachtclub doch eigentlich die ideale Gelegenheit. In Gegensatz zu manch anderem verhält er sich meist loyal und einfühlsam.
Layla verdient sich ihr Geld mit Promi-Geschichten und träumt von einem Journalismus-Studium. Dabei fällt es ihr schwer, ihre Beziehung mit dem neuen Nachtleben zu vereinbaren und nicht immer weiß sie, ihre Prioritäten entsprechend zu setzen.
Jeder von ihnen zeigt während des Wettkampfes fiese Seiten, doch es lassen sich auch positive Eigenschaften finden. Je näher man die Figuren kennerlernt, desto nachvollziehbarer wird dabei ihr Handeln. Wie weit sind sie bereit, für de Erfolg zu gehen? Was sind sie bereit, aufs Spiel zu setzen?
In Bezug auf Schauspielerin Madison ergeben sich während des Lesens viele Fragen. Sie hat sich ein Image samt Vergangenheit aufgebaut und genießt den Ruhm. Doch sie lernt auch die Schattenseiten kennen. Madisons Passagen fallen oft eher kurz aus, zeigen aber sehr verschiedene Facetten der jungen Frau. Spannend sind dabei die Einblicke ins Filmgeschäft, wie Erfolg die Menschen verändert, wie Gerüchte entstehen und Geschichten vermarktet werden. Selbst Gefühle werden geplant, wenn sie den Erfolg der Person steigern können.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sichtweise dieser Charaktere. Trotz Er-Erzähler ist der Leser so nah an den einzelnen Figuren, dass er tiefe Einblicke in deren Gedanken erhält. Zudem ergibt sich ein umfassendes Bild über die Gesamthandlung, wobei immer wieder Informationen ausspart werden, sodass Neugier erzeugt wird.
Dank des angenehm bildhaften Schreibstils lässt sich das Buch flüssig lesen.

Ira Redman bleibt ein absolutes Rätsel. Was bezweckt der Clubbesitzer? Ihn einzuschätzen, ist nahezu unmöglich. Einerseits unterstützt er seine Wettbewerbsteilnehmer in Notlagen, andererseits scheint ihm vor allem sein eigener Vorteil wichtig.

Dank des Prologes, der zeitlich vorgreift, bekommt der Leser bereits eine Ahnung, worauf die Geschichte hinausläuft.
Der Weg dahin ist interessant, richtig spannend wird es aber leider nicht. Es ist unterhaltsam, den Weg der einzelnen Charaktere zu folgen, zu sehen, welche Entscheidungen sie treffen und welche Auswirkungen diese auf die anderen Wettbewerbsteilnehmer haben. Zudem ist stets ungewiss, was für neue Aufgaben Redman sich für seine Kandidaten ausdenkt.

Zum Ende hin kann der Leser miträtseln und spekulieren, was die Hintergründe des Geschehens sind. Erst dann kommt auch tatsächlich Spannung auf. Doch kaum nimmt das Tempo der Handlung zu, ist die Geschichte leider an der dramatischsten Stelle vorbei. Der Cliffhanger lässt noch viele Fragen offen.

 

Interessante Geschichte, die aber streckenweise leider nur vor sich hin plätschert, ohne große Spannung und Dramatik aufzubauen. Erst das Ende kann mich mitreißen, doch dann endet das Buch sehr abrupt. Die Charaktere sind facettenreich gestaltet, sodass es interessant ist, ihre Entwicklung zu verfolgen und ich bin gespannt auf ihren weiteren Weg.