Rezension

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

Hoffnung auf Kirschblüten - Katrin Koppold

Hoffnung auf Kirschblüten
von Katrin Koppold

Inhalt
Mia wacht im Krankenhaus auf, nachdem sie mit ihrem Freund Ric einen Unfall hatte. Aber sie erleidet nicht nur äußerliche Schmerzen – nein, auch ihr Herz ist gebrochen, denn seine Familie bittet sie den Kontakt zu ihnen einzustellen. Vor lauter Kummer beschließt sie nach Paris zu reisen. Im Gepäck hat sie einen Bolzenschneider, mit dem sie das Liebesschloss, dass sie vor ein paar Wochen mit Ric an einer Brücke befestigt hat, durchtrennen will. Doch an welcher Brücke und vor allem an welcher Stelle haben die beiden das Schloss befestigt? Auf der Suche streift sie durch Paris und lernt Noah kennen. Er ist geheimnisvoll und fasziniert Mia auf eine ganz besondere Art. Als er ihr dann auch noch die schönsten Plätze von Paris zeigt, merkt sie, dass das vermeintliche Unglück zum größten Glück in ihrem Leben werden könnte.

Meine Meinung
Katrin Koppold ist es erneut gelungen, mich mit ihrer warmherzig erzählten Geschichte zu begeistern. Ich weiß nicht, wie sie es macht, aber ihre Bücher machen mich einfach jedes Mal glücklich. Dabei ist "Hoffnung auf Kirschblüten" anders als ihre anderen Bücher. Es ist ernsthafter, ein wenig melancholisch und teilweise auch ein wenig traurig. Wer locker-leichte Chick-lit sucht, wird sie in diesem Roman nicht finden, aber ich hoffe, dass trotzdem alle so viel Vergnügen mit der Geschichte haben werden, wie ich es hatte. Denn Mias Geschichte verdient genau so viel Aufmerksamkeit, wie sie den anderen Blum-Schwestern zu Teil wurde.

Mia muss nach einem Unfall ins Leben zurück finden, nachdem sie ihre große Liebe Ric verloren hat. Dies fällt ihr zunächst schwer, bis in ihr der Gedanke reift, dass sie nach Paris reisen muss und zwar genau an die Stelle, wo sie mit Ric noch vor ein paar Wochen ein Liebesschloss angebracht hat. Nur so, denkt sie, kann sie loslassen und auch wirklich neu starten. In Paris sucht sie denn auch sofort nach dem Schloss und kann es nicht finden. Auf ihren Streifzügen lernt sie jedoch Noah kennen. Er besitzt eine geheimnisvolle Ausstrahlung, die eine besondere Faszination auf Mia ausübt. Insbesondere als er ihr seine schönsten Plätze in der Stadt zeigt, merkt Mia, dass er in ihr Gefühle auslöst, die sie noch nie zuvor gespürt hat.

Paris als Schauplatz für "Hoffnung auf Kirschblüten" wirkt zunächst unpassend. Gerade die Stadt der Liebe nach dem Aus einer Beziehung zu wählen, ist auf den ersten Blick nicht ganz nachvollziehbar. Doch durch die Spaziergänge, die Mia und Noah unternehmen, wird der romantische Zauber, den Paris besitzt, dann so wunderschön in Szene gesetzt und mit einem Happy End gekrönt, welches mit jedem Hollywood-Film mithalten könnte.

Mia ist anders als ihre Schwestern, aber nicht minder sympathisch. Man konnte sich sehr gut in ihre Lage hineinversetzen, die einer Art Lähmung gleich kam. Gelähmt vom Leben, dem tragischen Unfall und dem damit zusammenhängenden Verlust. Doch sie kämpft sich zurück ins Leben und findet in Paris gute Freunde und nicht zuletzt auch Noah, der ihr dabei hilft den Mut dafür aufzubringen, auch mal Wege zu gehen, die sie vorher nie bereit gewesen wäre zu beschreiten.

Noah ist ein geheimnisvoller und schweigsamer Protagonist, der sich erst nach und nach öffnet. Gerade dies ist jedoch faszinierend und macht ihn als Charakter interessant. Durch ihn ist Mia bereit aus ihrem gewohnten Leben auszubrechen und einen Neuanfang zu wagen. Und so schließt sich der Kreis, der mit einem Barbarazweig begann, den Mia zu Beginn der Geschichte geschenkt bekommt und symbolisch als Wegweiser für das Glück im neuen Jahr dient, dessen ich mir bei den beiden mehr als sicher bin.

Fazit
"Hoffnung auf Kirschblüten" ist eine Geschichte über das Loslassen, neu beginnen und zulassen. Denn nur dann kann das vermeintliche Unglück zum größten Glück werden. Absolute Leseempfehlung!